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Aargauer Parlament will Schottergärten nicht eindämmen

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Der Aargauer Grosse Rat lehnt ein Anreizsystem gegen Schottergärten und andere versiegelte Flächen ab.

Schotter wird aus dem Vorgarten eines Hauses abgetragen. Die steinernen Gärten stellen eine Gefahr für das Mikroklima dar.
Der Kanton Aargau lehnt ein Anreizsystem zur Vermeidung von Schottergärten ab. - Lennart Stock/dpa

Der Kanton Aargau schafft kein Anreizsystem zur Verhinderung von Schottergärten und anderen versiegelten Flächen im Siedlungsraum. Dies hat der Grosse Rat mit 71 zu 62 Stimmen entschieden. Das vom Regierungsrat unterstützte Anliegen für mehr Aufklärung scheiterte am Widerstand von SVP und FDP.

Der Grosse Rat lehnte am Dienstag das Postulat von verschiedenen Mitgliedern aus den Reihen von SP, Grünen, GLP, EVP und SVP ab. Ursprünglich wollten sie im vergangenen Jahr mit einer Motion ein Verbot von Schottergärten erreichen. Sie zogen die Motion zurück und forderten danach in einem Postulat einen Bericht für ein Anreizsystem.

Der Regierungsrat erklärte sich bereit, das Anliegen umzusetzen. Doch die Fraktionen FDP und SVP stellten sich vehement gegen das Postulat. Es handle sich um einen Eingriff in die Eigentumsfreiheit, kritisierte ein FDP-Grossrat fest. Man solle den Bürgerinnen und Bürgern vertrauen. Es brauche keine staatliches Anreizsysteme.

Gemeinden haben bereits Möglichkeiten

Die SVP hielt fest, die Gemeinden hätten bereits heute die Möglichkeiten, Vorschriften zu erlassen. Die Gemeinden sollten selber entscheiden. Privaten Eigentümern dürfe nicht vorgeschrieben werden, wie sie ihre Gärten gestalten sollten.

Für das Anliegen starkmachten sich SP, GLP, Grüne und EVP. Die Grünen forderten etwas mehr Gelassenheit. Schottergärten und versiegelte Böden seinen in vieler Hinsicht schädlich, hielt die SP fest. Schottergärten hätten keinen Erlebniswert. Es gehe nicht um Verbote, sondern um Anreize zum Anlegen von naturnahen Gärten.

Die GLP wies darauf hin, es gehe nicht nur um Schottergärten, sondern um die Versiegelung der Böden. In der Folge könne das Wasser nicht versickern. Die Steine heizten sich im Sommer auf und gäben diese Wärme in der Nacht wieder ab.

Naturnahe Gärtnerei als Lösung

Ein Mitte-Sprecher erinnerte daran: «Es geht nicht um Geld oder Verbote». Die ganze Aufregung könne man nicht verstehen – es gehe darum, die Leute über die Folgen von Schottergärten zu sensibilisieren.

Stephan Attiger
Stephan Attiger, Aargauer Regierungsrat. - keystone

Baudirektor Stephan Attiger (FDP) hielt fest: «Der Regierungsrat ist klar gegen ein Verbot von Schottergärten». Es gibt jedoch im Siedlungsraum ein Potenzial für klimaangepasste und naturnahe Gärtnerei.

Im Kanton Solothurn sind nach einem Entscheid des Parlaments neue Stein- und Schottergärten seit Oktober 2024 verboten.

Kommentare

User #2945 (nicht angemeldet)

Es kann natürlich nicht Sinn der Sache sein, dass die Bodenverschmutzung in Aargau mit Regenwasser verdünnt wird. Außerdem sind Überschwemmungen in den Stadtvierteln gut für den Finanzhaushalt der Gemeinde, da dadurch die Kosten für die Stadtreinigung deutlich gesenkt werden können. Alles kostenlos sauber. Hauptsache, es ist billig.

User #2233 (nicht angemeldet)

Mit dem zunehmenden Klimawandel und heissen Sommern sind versiegelte und ‘tote’ Flächen unbedingt zu eliminieren und der etwas kärgliche Vergleich mit den ‚Grünen‘ und die Alpen begrünen ist schon komplet daneben….

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