Wahl in Polen: Richtungsweisend für die Zukunft der Ukraine?
Polen wählt heute einen neuen Präsidenten, der Ausgang ist Beobachtern völlig offen. Dabei bestimmt das Ergebnis auch über die Zukunft Europas.

Aktuell findet in Polen die entscheidende Stichwahl für die nächste Präsidentschaft statt. Sie entscheidet über die politische Ausrichtung des Landes, beide Kandidaten lagen in den Umfragen nahezu gleichauf.
Polens Rolle für Europas Sicherheit ist durch den Krieg in der Ukraine enorm gestiegen. Auch die EU-Ratspräsidentschaft Polens rückt Sicherheitsfragen in den Fokus, wie «Arte» schreibt.
Rafal Trzaskowski ist ein proeuropäischer Liberaler, Karol Nawrocki ein EU-skeptischer Nationalkonservativer. Laut «DW» unterscheiden sich beide auch deutlich in ihrer Haltung zur Ukraine.
Kandidaten inhaltlich weit auseinander
So äusserte sich der Kandidat der rechtspopulistischen PiS, Nawrocki, laut «BZ» zuletzt kritisch gegenüber der Ukraine und lehnt Truppenentsendungen ab. Trzaskowski setzt hingegen auf enge Zusammenarbeit mit der EU und eine wohlwollende Ukraine-Politik.

Nawrocki äussert sich zudem skeptisch zu einem NATO-Beitritt der Ukraine. Trzaskowski habe der Ukraine laut «bpb» seine Unterstützung versichert.
Die Politik gegenüber ukrainischen Geflüchteten wird laut «bpb» von beiden Kandidaten restriktiver diskutiert. Beide Kandidaten wollen Sozialleistungen für Ausländer reduzieren, wieder «Merkur» berichtet.
Polen als Drehscheibe für Europas Sicherheit
Die Wahl in Polen ist eine Richtungswahl für Europa. Laut «berliner-zeitung.de» und «DW» geht es um mehr als nur nationale Politik. Die künftige proeuropäische oder nationalistische Ausrichtung dürfte auch Europas Sicherheitspolitik prägen.
Die Wahlentscheidung beeinflusst zudem die Fähigkeit der Regierung, Reformen umzusetzen, wie die «Zeit» erläutert. Ein Sieg von Trzaskowski würde die proeuropäische Agenda stärken, Nawrocki bewerte die EU und Migrationspolitik kritischer.