Vor Weltklimakonferenz: Umweltbotschafter zeigt sich optimistisch

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Schweizer Umweltbotschafter Felix Wertli sieht in der bevorstehenden Weltklimakonferenz ein wichtiges Signal internationaler Zusammenarbeit.

Felix Wertli
Trotz grosser Herausforderungen blickt der Schweizer Umweltbotschafter Felix Wertli zuversichtlich auf die anstehende Weltklimakonferenz. (Archivbild) - keystone

Trotz des aktuell schwierigen geopolitischen Umfelds schaut die Schweiz optimistisch auf die bevorstehende Weltklimakonferenz. Der Schweizer Umweltbotschafter Felix Wertli sieht darin ein wichtiges Signal internationaler Zusammenarbeit.

«Dass trotz aller Schwierigkeiten so viele Länder zusammenarbeiten, ist ein Erfolg», sagte Wertli zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Vor zehn Jahren hat sich die Weltgemeinschaft auf das Pariser Klimaübereinkommen geeinigt.

Ab dem 10. November werden Vertreterinnen und Vertreter von fast 200 Staaten im brasilianischen Belém erneut über die Umsetzung und Ausgestaltung dieses Übereinkommens verhandeln.

Bilanzen und Nachbesserungen

Die Schweiz setze sich an dieser 30. Uno-Klimakonferenz (COP 30) dafür ein, dass alle Länder ambitionierte neue Verminderungsziele einreichten. Dies betreffe insbesondere auch Länder mit einem grossen CO2-Ausstoss, so Wertli.

Im Pariser Klimaübereinkommen verpflichteten sich fast alle Staaten der Welt dazu, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Diese aktualisierten Klimaziele werden im Zentrum der diesjährigen Verhandlungen stehen.

«Es geht darum, dass die Länder Bilanz ziehen, was sie bis jetzt unter dem Übereinkommen von Paris erreicht haben und wo wir noch nachbessern müssen, um die Lücke zum 1,5 Grad-Ziel zu schliessen», sagte Wertli.

Schweiz setzt sich ehrgeizige Klimaziele

Die Schweiz hat ihre neuen Ziele im Januar eingereicht. Bis 2035 soll die Schweiz demnach ihren Treibhausgasausstoss um mindestens 65 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 vermindern, und im Durchschnitt der Jahre 2031 bis 2035 um 59 Prozent.

Die Ziele sollen vorrangig mit Massnahmen im Inland erreicht werden. Die Schweizer Delegation arbeitet laut Wertli zudem darauf hin, dass die internationalen Investitionen in den Klimaschutz gestärkt werden und die Wirtschaft aktiver einbezogen wird.

Eines der zentralen Themen in Belém wird ausserdem die Anpassung an den Klimawandel sein. So wollen die Länder international vergleichbare Messgrössen zur Anpassung an den Klimawandel einführen.

Im Moment «nicht auf Kurs»

Das Klima habe in vielen Ländern derzeit weniger Priorität als noch vor einigen Jahren, sagte Wertli. Das sei eine grosse Herausforderung. Dennoch sei kein anderes Land gefolgt, nachdem USA erneut ausgestiegen sind. «Wir sind im Moment nicht auf Kurs, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen», sagte Wertli.

Es habe aber grosse Fortschritte gegeben in den zehn Jahren seit dem Pariser Klimaabkommen. «2015 waren wir auf dem Weg zu einer Erderwärmung von 4 Grad. Jetzt sind wir auf dem Pfad zu 2,3 bis 2,8 Grad», betonte der Umweltbotschafter.

An der COP 30 wird auch Umweltminister Albert Rösti teilnehmen. Er wird in der zweiten Konferenzwoche an einer Zusammenkunft der Umweltministerinnen und -minister teilnehmen.

Kommentare

User #5563 (nicht angemeldet)

Ist das der Enkel von Boris Karloff ?

User #1802 (nicht angemeldet)

Auf 1,5 Grad wollte die Weltgemeinschaft eigentlich die menschengemachte globale Erwärmung bis 2100 begrenzen. Frage: Wie unterscheidet man, ob natürlich oder menschengemacht?

Weiterlesen

syngenta group
10 Interaktionen
Transparenzforderung

MEHR AUS STADT BERN

Bernhard Pulver
8 Interaktionen
«Das können wir uns leisten»
Justin Krueger
Neuer Job in Bern
«World Cheese Awards»
2 Interaktionen
«World Cheese Awards»
Flavia Wasserfallen
1 Interaktionen
Wasserfallen (SP)