Kritik an Syngenta als Teil der Schweizer Delegation bei COP30
Die Schweizer COP30-Delegation sorgt für Kritik. Klimaverbände bemängeln die Teilnahme einer Syngenta-Vertreterin.

Die Zusammensetzung der Schweizer Delegation für die Uno-Klimakonferenz COP30 beunruhigt Klimaverbände. Sie kritisieren die Teilnahme einer Vertreterin von Syngenta und fordern mehr Transparenz bei der Auswahl der Vertreterinnen und Vertreter.
An der am kommenden Montag in Belém (Brasilien) beginnenden Konferenz nehmen die Nachhaltigkeitschefin von Syngenta und ein Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) als Teil der offiziellen Schweizer Delegation teil. Laut den Klimaschutzorganisationen BreakFree Schweiz, Swiss Youth for Climate und Drop Fossil Subsidies steht dies «im direkten Widerspruch zu den Klimazielen der Schweiz».
Es gehe dabei insbesondere um den Bereich Menschenrechte und die Interessen im Zusammenhang mit fossilen Energien. Die Verbände sprechen von schweren Interessenkonflikten, der Anfälligkeit für Lobbyeinflüsse und einem Verlust von Glaubwürdigkeit. Sie wiesen auf ein hängiges Verfahren gegen Syngenta vor dem Zivilgericht in Basel hin.
Vorwurf: Potenziell tödliches Pestizid
Zwei indische Bäuerinnen und ein Bauer werfen dem Unternehmen den Verkauf eines Pestizids vor, das für seine Anwender potenziell tödlich sein könne. Was die Position des SGV betreffe, so gäbe es nach Ansicht der Verbände Widersprüche bei einer Reihe von Klimaverpflichtungen der Schweiz.
Die Verbände fordern klare Auswahlkriterien und eine Beteiligung der Öffentlichkeit am Auswahlprozess. Zudem sollten künftig Unternehmen mit Netto-Null-Zielen in die Delegation aufgenommen werden. Diese würden mehr Kohärenz sowie das nötige Wissen und Netzwerk in diese entscheidenden Klimaverhandlungen einbringen.
Bundesrat: Vielfalt an Perspektiven
In den Verhandlungen seien das Fachwissen und die spezifischen Kenntnisse, die von Vertretern der Zivilgesellschaft eingebracht werden, sehr wichtig, stellte das Bundesamt für Umwelt auf Anfrage fest und betonte, dass Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sowie die Wirtschaft seit vielen Jahren in der Schweizer Delegation vertreten seien. Syngenta hat nicht reagiert.
Der Bundesrat erklärte in der vergangenen Herbstsession, die Delegation setze sich aus Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft zusammen und achte auf Vielfalt der Perspektiven. Neben Syngenta und dem SGV seien auch WWF und Alliance Sud vertreten. Die Delegation wird von Umweltbotschafter Felix Wertli geleitet. Bundesrat Albert Rösti nimmt in der zweiten Konferenzwoche teil.










