2019 brachen die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Venezuela ab. Nun erklärt sich Staatschef Nicolás Maduro bereit, diese wieder zu normalisieren.
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Nicolás Maduro ist der Staatschef von Venezuela. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Venezuela möchte die diplomatische Eiszeit mit den USA beenden.
  • Im Zuge der Energiekrise hat sich das Verhältnis der beiden Länder entspannt.

Der linksgerichtete Staatschef von Venezuela, Nicolás Maduro, hat sich dazu bereit erklärt, die diplomatischen Beziehungen zu den USA wieder aufzunehmen.

Im Zuger der Energiekrise hat sich das Verhältnis der beiden Länder wieder verbessert. Nun sollen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern offiziell wieder aufgebaut werden.

«Venezuela ist vollständig bereit, sich auf einen Prozess der Normalisierung der diplomatischen, konsularen, politischen Beziehungen mit dieser US-Regierung zuzubewegen». Das sagte Maduro in einem Interview mit dem französischen Journalisten Ignacio Ramonet und dem Sender Telesur. Diese wurde am Sonntag im venezolanischen Fernsehen gezeigt wurde.

Venezuela brach wegen Trump Beziehungen ab

Dies gelte auch für diejenigen Länder, «die danach kommen könnten», fügte Maduro hinzu. Seine Regierung hatte die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten 2019 abgebrochen.

Damals hatte die Regierung von Donald Trump den venezolanischen Oppositionspolitiker Juan Guaidó offiziell als Interimspräsidenten des südamerikanischen Landes anerkannt. Ausserdem hatte die US-Regierung eine Reihe von Sanktionen gegen Caracas wie ein Embargo gegen venezolanisches Erdöl erlassen. Dies mit dem Ziel, die dortige linksgerichtete Regierung zu entmachten.

Der heutige US-Präsident Joe Biden erkennt Maduro ebenfalls nicht offiziell als Venezuelas Staatschef an. Washington geht von Betrug bei seiner Wahl 2018 aus. Angesichts der Energiekrise als Folge des Ukraine-Kriegs haben sich die USA und Venezuela allerdings angenähert.

Eine Ölförder-Anlage in Venezuela.
Die Sanktionen der USA gegen Venezuela scheinen keinen grossen Einfluss auf die Ölpreise zu haben. - dpa

Vergangenes Jahr schickte das Weisse Haus Gesandte zu Verhandlungen nach Caracas. Nach Verhandlungsfortschritten zwischen Venezuelas Regierung und Opposition lockerten die USA ihre Sanktionen.

So hat der US-Energieriese Chevron nun die Genehmigung, während der kommenden sechs Monate in Venezuela aktiv zu sein.

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Die Fahnen von Venezuela und der USA. - AFP/Archiv

«Wir sind bereit zu Gesprächen auf höchster Ebene, für respektvolle Beziehungen», sagte Maduro in seinem Interview. Er hoffe, dass «ein Lichtstrahl» die USA treffe. «Eine neue Seite solle aufgeschlagen werden, diese extremistische Politik beiseite zu lassen und zu einer pragmatischeren Venezuela-Politik zu finden.»

Venezuelas Staatschef hob zudem hervor, dass mit der Europäischen Union «die Dinge gut vorankommen». Sein Land führe mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell einen «ständigen Dialog».

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