UN-Expertin verurteilt Irans Erklärung zu Flugzeugabschuss 2020

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Iran,

Der Iran hat die Umstände beim irrtümlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs vor gut einem Jahr bewusst verschleiert.

Agnes Callamard, Berichterstatterin der Vereinten Nationen (UN), wird
Agnes Callamard, Berichterstatterin der Vereinten Nationen (UN), wird interviewt, während sie zum saudischen Konsulat geht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN-Expertin Agnes Callamard äussert sich zum Flugzeugabsturz im Iran.
  • Das Land hätte den Abschuss des ukrainischen Flugzeugs bewusst verschleiert.

Der Iran hat die Umstände beim irrtümlichen Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs vor gut einem Jahr bewusst verschleiert. «Die Ungereimtheiten in den offiziellen Erklärungen scheinen darauf angelegt zu sein, ein Maximum an Verwirrung und ein Minimum an Klarheit zu schaffen», sagte die UN-Expertin für aussergerichtliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, am Dienstag in Genf.

Der Iran habe mit dem Abschuss und den anschliessenden Verschleierungen mehrere Menschenrechtsverletzungen begangen. Callamard veröffentlichte einen 45 Seiten langen Brief mit Fragen, den sie im Dezember an die Regierung in Teheran geschickt hatte. Sie habe keine Antwort erhalten. Briefe dieser Art bleiben für 60 Tage vertraulich.

176 Menschen starben

Die Maschine mit der Flugnummer PS752 war am 8. Januar 2020 von iranischen Streitkräften kurz nach dem Start in Teheran abgeschossen worden. Alle 176 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der Abschuss wurde von der iranischen Führung zunächst geleugnet. Später hiess es, das Flugzeug sei irrtümlich für eine amerikanische Rakete gehalten worden. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde war das Radarsystem falsch ausgerichtet, was zu einem Kommunikationsfehler geführt habe. Der Absturz gehe auf einen «menschlicher Fehler» zurück.

Nach Angaben von Callamard waren die Erklärungen unzureichend. So sei nicht erklärt worden, warum das Radarsystem falsch ausgerichtet war. Auch sei unklar, warum Grösse und Flugverhalten des Zielobjekts nicht geprüft worden seien. Plünderer seien zur Absturzstelle gelassen worden und der Platz sei später planiert worden, ohne, dass Angehörige der Opfer Erinnerungsstücke erhalten hätten. Die Angehörigen seien respektlos behandelt worden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

lehrer
30 Interaktionen
Selektion?
FC Basel Meisterfeier
24 Interaktionen
«Alle ufe Barfi!»

MEHR IN POLITIK

Donald Trump
30 Interaktionen
Frieden in Sicht?
Pascal Zingg
6 Interaktionen
Zingg (SVP)
Merz Kiew
78 Interaktionen
Botschaft an Moskau
6 Interaktionen
Vor Israel Besuch

MEHR AUS IRAN

Donald Trump
3 Interaktionen
Atomstreit
Araghtschi
Neues Treffen
Aussenminister Abbas Araghchi
2 Interaktionen
Scharfe Kritik
Iraq Sandstorm
Schulen zu