Eine UN-Vertreterin soll eindeutige Beweise haben, dass der Mord am regierungskritischen Journalisten Khashoggi von Saudi-Arabien geplant wurde.
Callamard (r.) vor saudiarabischem Konsulat in Istanbul
Callamard (r.) vor saudiarabischem Konsulat in Istanbul - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Agnès Callamard zieht nach Türkeibesuch im Fall Khashoggi Bilanz.
  • Es lägen eindeutige Beweise vor.

Die UN-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard hat Vertreter Riads für den Mord an dem saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi verantwortlich gemacht.

Sie habe Beweise gesammelt, wonach Khashoggi das Opfer einer «brutalen und vorsätzlichen Tötung» geworden sei - «geplant und ausgeführt von Vertretern des saudiarabischen Staates», erklärte die UN-Sonderberichterstatterin für aussergerichtliche Hinrichtungen, Agnès Callamard, am Donnerstag nach einem Besuch in der Türkei. Der Mord verlange die «dringliche Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft, einschliesslich der UNO».

Besuch in der Türkei

Callamard war Ende Januar in die Türkei gereist und hatte sich dort unter anderem mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen. Sie verurteilte den Missbrauch der diplomatischen «Immunität» durch Saudiaraber, um «ungestraft» einen Mord zu begehen.

Die saudiarabische Führung steht seit Khashoggis Tod international unter Druck. Der regierungskritische Journalist war Anfang Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul von einem extra angereisten 15-köpfigen Kommando erwürgt und zerstückelt worden; seine Leiche wurde nie gefunden.

Nach Darstellung der Führung in Riad ordneten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz an. Kronprinz Mohammed bin Salman sei nicht informiert gewesen, hiess es. Doch bleibt der Verdacht, dass er der eigentliche Verantwortliche ist.

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