In Schweden hat der zweitägige Umweltgipfel Stockholm+50 begonnen. UN-Generalsekretär António Guterres will den «Krieg gegen die Natur beenden».
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UN-Generalsekretär António Guterres. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Stockholm hat der zweitägige Umweltgipfel Stockholm+50 begonnen.
  • Dabei hat UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen.
  • Er hat die Staaten dazu aufgefordert, die Natur nicht weiter zu bekämpfen.

Zahlreiche Staaten haben auf dem Umweltgipfel Stockholm+50 auf die Dringlichkeit eines schnelleren Vorgehens im Kampf gegen die ökologischen Krisen des Planeten hingewiesen. 50 Jahre nach der ersten UN-Konferenz zum Thema Umwelt betonten viele Staats-, Regierungs- und UN-Vertreter am Donnerstag in der schwedischen Hauptstadt, dass der Kampf gegen globale Probleme wie Erderwärmung, Artensterben und Vermüllung zügiger angegangen werden müsse.

«Die natürlichen Systeme der Erde können mit unseren Anforderungen nicht Schritt halten», sagte UN-Generalsekretär António Guterres. «Wir müssen jetzt unseren Kurs ändern und unseren sinnlosen und selbstmörderischen Krieg gegen die Natur beenden.» Stockholm war 1972 Schauplatz der ersten Konferenz der Vereinten Nationen, die sich mit Fragen der Umwelt des Menschen beschäftigt hatte.

UN-Generalsekretär António Guterres und Schwedens Premierministerin Magdalena Andersson. - Keystone

Das Treffen gilt somit als Geburtsstunde der internationalen Umweltpolitik. Damals wurde unter anderem das UN-Umweltprogramm UNEP ins Leben gerufen. Viele Länder schufen danach Umweltministerien. Es gab seither auch zahlreiche globale Klima- und Umweltschutzabkommen.

50 Jahre globaler Umweltpolitik gefeiert

Nun trifft sich die Welt erneut in Stockholm, um noch bis Freitag über drängende Umweltfragen zu sprechen. Unter dem Motto «Ein gesunder Planet für den Wohlstand aller – unsere Verantwortung, unsere Chance» sollten dabei 50 Jahre globaler Umweltpolitik gefeiert werden.

Zum anderen soll das Treffen auch als Sprungbrett für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und des Pariser Weltklimaabkommens dienen. Herauskommen sollten Botschaften und Empfehlungen, nicht aber neue Bekenntnisse und Beschlüsse.

Guterres wies in seiner Eröffnungsrede auf die seit 1972 gemachten Fortschritte etwa bei der Rettung der Ozonschicht hin. «Aber heute ist das globale Wohlergehen in Gefahr, zum grossen Teil, weil wir unsere Versprechen in Bezug auf die Umwelt nicht eingehalten haben», sagte er. Mit zunehmender Bevölkerungszahl und grösserem Wohlstand sei der ökologische Fussabdruck der Menschheit unerträglich gross geworden.

Diese Ansicht – viel sei getan worden, aber umso mehr liege noch vor der Menschheit – hallte in etlichen Reden der teilnehmenden Staaten wider. Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson sah die Welt an einer entscheidenden Kreuzung, an der die Umsetzung von Massnahmen beschleunigt werden müsse. Die Klima- und Umweltkrise betreffe alle Menschen, aber die Ärmsten würden am härtesten getroffen, sagte sie.

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