Ukrainische «Saboteure» sollen nach Russland eingedrungen sein
Russland wirft der Ukraine vor, «Saboteure» in ihr Land geschickt zu haben. Kiew weist den Vorwurf nun zurück und bezeichnet ihn als «absichtliche Provokation».

Das Wichtigste in Kürze
- Russland wirft ukrainischen «Saboteuren» vor, Schaden in ihrem Land angerichtet zu haben.
- Kiew weist den Vorwurf zurück und bezeichnet ihn als «absichtliche Provokation».
Die Ukraine hat den russischen Vorwurf des Eindringens von ukrainischen «Saboteuren» auf russisches Territorium aus Moskau zurückgewiesen. Kiew bezeichnet die Unterstellung als «absichtliche Provokation».
«Die Geschichte über eine Sabotage-Gruppe in Russland ist eine klassische absichtliche Provokation.» Dies erklärte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Donnerstag im Online-Dienst Twitter. «Russland will seinen Leuten Angst machen. Es will seinen Angriff auf ein anderes Land und die wachsende Armut nach einem Jahr Krieg rechtfertigen», fügte er hinzu.
The story about 🇺🇦sabotage group in RF is a classic deliberate provocation. RF wants to scare its people to justify the attack on another country & the growing poverty after the year of war. The partisan movement in RF is getting stronger & more aggressive. Fear your partisans...
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) March 2, 2023
Ukrainische «Saboteure» seien in die Region Briansk an der Grenze zur Ukraine eingedrungen. Darüber hatten Russische Behörden und der Geheimdienst FSB zuvor berichtet. Die russische Armee versuche, die «Saboteure» zu «eliminieren». Der Kreml sprach von einem «Terrorangriff» – Präsident Wladimir Putin werde «laufend» über die Entwicklung der Lage unterrichtet.
Saboteure hätten Kampf begonnen
Der Geheimdienst erklärte nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen: «Der FSB und Kräfte des Verteidigungsministeriums ergreifen Massnahmen, um die bewaffneten ukrainischen Nationalisten zu vernichten. Diese haben die Grenze unseres Staates im Distrikt Klimowsk in der Region Briansk verletzt.»
Der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, sprach im Online-Dienst Telegram von «einer Aufklärungs- und Sabotage-Gruppe. Sie sei in das Dorf Ljubetschane von der Ukraine aus eingedrungen».

Auch der Gouverneur verwies auf einen Armee-Einsatz. Nach seinen Angaben «haben die Saboteure das Feuer auf ein fahrendes Fahrzeug eröffnet». Dadurch wurde «ein Bewohner getötet und ein zehnjähriges Kind verletzt» und ins Krankenhaus gebracht.
Nach Berichten der russischen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti, Tass und Interfax soll die ukrainische Gruppe auch Geiseln genommen haben. Die Nachrichtenagentur AFP konnte diese Berichte nicht unabhängig überprüfen.
Die russische Grenzregion ist bereits häufiger von ukrainischer Seite aus unter Beschuss geraten. Es ist aber sehr selten, dass die russische Seite von einer Gruppe von «Saboteuren» spricht.