Ukraine leitet Untersuchung wegen möglicher Überwachung von US-Botschafterin ein
Die Ukraine hat am Donnerstag eine Untersuchung wegen der möglichen illegalen Überwachung der ehemaligen US-Botschafterin Marie Yovanovitch eingeleitet.

Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Botschafterin Yovanovitch Zeugin im Amtsenthebungsverfahren gegen Trump.
Nachdem neue Unterlagen veröffentlicht wurden, welche die umstrittene Absetzung von Yovanovitch detailliert beschreiben sollen, werde wegen «Geheimnisverletzung und Eingriff ins Privatleben» ermittelt, erklärte das ukrainische Innenministerium. «Unser Ziel ist es zu überprüfen, ob es Verstösse gegen das ukrainische und internationale Recht zum Schutz von Diplomaten gegeben hat.»
Yovanovitch ist eine der Hauptzeugen im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump. Die Unterlagen, die am Dienstag von US-Demokraten veröffentlicht wurden, sollen zeigen, wie der ukrainisch-stämmige US-Bürger Lev Parnas und Trumps Anwalt Rudy Giuliani versucht haben, Yovanovitch aus dem Amt zu drängen.
Yovanovitch, die schliesslich nach drei Jahren in der Ukraine im Mai von Trump abberufen wurde, war nach eigenen Angaben nicht mit den Bestrebungen Trumps und Giulianis einverstanden, sich aus der Ukraine möglicherweise kompromittierendes Material über den demokratischen US-Präsidentschaftsanwärter Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu besorgen.
Die Demokraten werfen dem Präsidenten in der Ukraine-Affäre Amtsmissbrauch und eine Behinderung des Kongresses vor. Trump hatte von Kiew Ermittlungen gegen seinen demokratischen Rivalen Joe Biden gefordert, der ihn bei der Präsidentschaftswahl im kommenden November herausfordern könnte. Der Präsident soll als Druckmittel unter anderem eine Militärhilfe an die Ukraine in Höhe von 391 Millionen Dollar (350 Millionen Euro) zurückgehalten haben.