Trumps neue Sprecherin nimmt lange unterbrochene Pressekonferenzen wieder auf

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USA,

Die neue Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Kayleigh McEnany, hat mit ihrer ersten Pressekonferenz eine mehr als ein Jahr lang unterbrochene Tradition wieder aufgenommen.

Donald Trump
Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany versuchte am Montag die Wogen zu glätten und sagte: «Donald Trump war in Tulsa nicht wütend, er war energiegeladen.» - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Kayleigh McEnany will Journalisten «niemals belügen».

Die 31-Jährige beantwortete am Freitag rund eine dreiviertel Stunde lang im Weissen Haus die Fragen von Journalisten - und versprach den Reportern, sie nie anzulügen: «Ich werde Sie niemals belügen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort.»

Waren Pressebriefings von Präsidentensprechern in der Vergangenheit nahezu an der Tagesordnung, wurden sie unter Trump abgeschafft. Das letzte Mal beantwortete im März 2019 Trumps damalige Sprecherin Sarah Sanders in einem solchen Rahmen Journalistenfragen. Ihre Nachfolgerin Stephanie Grisham gab nie eine Pressekonferenz. Grisham wurde im April nach weniger als einem Jahr durch Trumps bisherige Wahlkampfsprecherin McEnany abgelöst.

Trump ist bekannt dafür, sich am liebsten selbst an Journalisten und die Öffentlichkeit zu wenden. In den vergangenen Monaten nutzte der Präsident die täglichen Presseunterrichtungen zum Coronavirus für lange Fragerunden mit Journalisten. Kritiker warfen ihm allerdings vor, bei den Pressekonferenzen immer wieder falsche oder irreführende Aussagen zu dem Virus zu verbreiten und die Termine als Ersatz für Wahlkampfveranstaltungen zu missbrauchen.

Ein wahres Debakel erlebte Trump vergangene Woche, als er anregte, Corona-Patienten könnten womöglich mit Lichtbestrahlung oder sogar der Injektion von Desinfektionsmitteln behandelt werden. Die Aussagen sorgten im Internet für Spott und bei Experten für Fassungslosigkeit; Mediziner und Gesundheitsbehörden warnten eindringlich vor dem Schlucken von Reinigungsmitteln.

Seine neue Sprecherin McEnany kündigte in der Folge an, das Format von Trumps Pressekonferenzen solle überarbeitet werden. Unklar ist, wie häufig sie selbst Presseunterrichtungen im Weissen Haus abhalten wird.

Die 31-jährige Absolventin der Elitehochschulen Georgetown University und Harvard Law School ist eine resolute Trump-Verteidigerin. Sie arbeitete für den Trump-kritischen Nachrichtensender CNN und den Trump-freundlichen Sender Fox News, bevor sie 2017 Sprecherin der Republikanischen Partei wurde. Später übernahm sie die Leitung der Pressearbeit für die Wiederwahlkampagne des Präsidenten.

McEnany ist für frühere Äusserungen kritisiert worden. Unter anderem unterstützte sie die von Trump verbreitete Verschwörungstheorie, wonach der frühere Präsident Barack Obama nicht in den USA geboren wurde und deswegen nicht hätte Präsident werden dürfen. Diese längst widerlegte Behauptung wird als rassistisch kritisiert.

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