Donald Trump verzichtet auf Frage zu Nationalität bei Volkszählung
Nach wochenlangem Streit verzichtet US-Präsident Donald Trump auf eine Frage nach der Staatsbürgerschaft bei der nächsten Volkszählung.

Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident will jetzt bereits vorhandene Daten zusammenführen.
«Wir werden eine andere Option wählen», sagte Donald Trump am Donnerstag im Garten des Weissen Hauses. Er wolle nun per Dekret alle bereits bei verschiedenen Ministerien und Behörden vorhandenen Daten zu dem Thema zusammenführen.
Es sei sehr wichtig, ein klares Bild zu bekommen. Es gehe darum, herauszufinden aus wie vielen Menschen mit und ohne US-Staatsbürgerschaft die Bevölkerung zusammengesetzt sei. «Wir werden bei unseren Bemühungen nicht nachgeben», so Donald Trump.
Donald Trump brachte Verschiebung ins Gespräch
Vor rund zwei Wochen hatte der Oberste Gerichtshof das Ansinnen zurückgewiesen. Trump wollte beim Zensus 2020 eine Frage nach der Staatsbürgerschaft aufnehmen.
Die Richter bezeichneten die Argumentation der Regierung für die Zulassung der Frage als «künstlich». Trump reagierte erbost – und brachte gar eine Verschiebung der Volkszählung ins Gespräch. Die Frage der Nationalität wurde in den 1950er-Jahren aus dem Zensus-Fragenkatalog gestrichen.
Zählung findet alle zehn Jahre statt
Die alle zehn Jahre stattfindende Volkszählung ist grundlegend für die Zuteilung von Bundesmitteln. Dabei geht es um Gelder in Höhe von 675 Milliarden Dollar sowie für den Zuschnitt von Wahlbezirken.
Kritiker fürchteten, dass Millionen von Einwanderern unwahr oder gar nicht auf die Fragen geantwortet hätten. Insbesondere, aber nicht nur, wenn sie keine gültigen Papiere haben.
Befürchtet wurde zudem, dass die Daten zu einer systematischen Benachteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund führen könnten.