Österreichs zurückgetretener Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat nach eigenen Angaben bei der Staatsanwaltschaft Wien Anzeige gegen drei mutmassliche Drahtzieher des «Ibiza-Videos» erstattet.
Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ)
Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-FPÖ-Chef: «Es gibt kein weiteres kompromittierendes Material».

Die drei seien «mögliche Mittäter» bei der Erstellung der Aufnahmen, sagte Strache in einem Video, das am Freitag im Internetdienst Facebook veröffentlicht wurde. Der ehemalige FPÖ-Chef nannte keine Namen und sagte auch nicht, auf welche Straftaten sich die Anzeigen beziehen.

Strache geht demnach nicht davon aus, dass es weiteres Material gibt, das ihn belastet. «Anders als von einzelnen Medien behauptet, kann es auch kein weiteres, mich kompromittierendes Video- oder Ton-Material geben», erklärte er. «Weder solches das Treffen auf Ibiza betreffend, noch solches, das davor oder danach entstanden ist.» Die Behauptung, es gäbe Szenen, «die meine Person beim Konsum von Drogen und sexuellen Handlungen zeigen, ist absurd und schlicht diskreditierend».

Über seine Aussagen bei dem Treffen auf Ibiza sagte Strache, er habe «Gedankenspiele artikuliert, die dumm waren und insbesondere auf dem politischen Parkett völlig inakzeptabel wären». Keinem Politiker seien Gedankenspiele jedoch fremd, «in denen er über Mittel und Wege nachdenkt, die politischen Ziele seiner Partei zu verwirklichen, Medienpopularität zu steigern und Verbündete in der Wirtschaft zu gewinnen».

Die österreichische Justiz hat bereits Ermittlungen wegen der geheimen Videoaufnahmen aufgenommen. Aber auch Strache und anderen FPÖ-Vertretern drohen Ermittlungen wegen dessen Äusserungen über illegale Parteispenden. In dem auf Ibiza gedrehten Video hatte sich Strache vor der Parlamentswahl 2017 bereit gezeigt, als Gegenleistung für verdeckte Wahlkampfgelder öffentliche Aufträge an die angebliche Nichte eines russischen Oligarchen zu vergeben. Die Veröffentlichung der Aufnahmen löste in Österreich eine Regierungskrise aus.

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