Im Jemen haben sich Regierung und Rebellen auf den Austausch Hunderter Gefangener vor den geplanten Friedensgesprächen in Schweden geeinigt.
Martin Griffiths (h.m.), Sondergesandter der Vereinten Nationen im Jemen, kommt in al-Hudaida an.
Der US-Sondergesandter Martin Griffiths setzt sich für Friedensgespräche zwischen der Regierung und den Rebellen im Jemen ein. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Dezember wird über Frieden zwischen der Regierung und den Rebellen Jemens gesprochen.
  • Im Vorfeld wollen beide Parteien Hunderte Gefangene austauschen.

Wie der Gefangenen-Beauftragte der jemenitischen Regierung, Hadi Haig, heute Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, will die Regierung und Rebellen einen Gefangenaustausch vor den geplanten Friedensgesprächen in Schweden vollziehen. Es geht um 1500 bis 2000 Kämpfer der Regierungstruppen und 1000 bis 1500 Kämpfer der Huthi-Rebellen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüsste die Einigung.

Der Gefangenenaustausch ist eine weitere vertrauensbildende Massnahme vor den geplanten Friedensgesprächen unter Vermittlung der UNO. Am Montag waren bereits 50 verletzte Huthi-Rebellen in das neutrale Sultanat Oman ausgeflogen worden.

Seit Montag befindet sich der UN-Sondergesandte Martin Griffiths in der von Huthi-Kämpfern kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Er hatte sich bei der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz dafür eingesetzt, die verletzten Rebellen ausfliegen zu lassen.

Rund 10'000 Menschen seit 2014 getötet

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10'000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.

Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten grosse Regionalmächte hinter sich haben: Die Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wird vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt, der schiitische Iran unterstützt die Huthi-Rebellen.

Griffiths strebt Friedensgespräche in Schweden an, die noch im Dezember stattfinden könnten. Nach Angaben von Kuwaits Vize-Aussenminister Chaled al-Dscharallah sollte noch am Dienstag eine Huthi-Delegation in Begleitung des kuwaitischen Botschafters im Jemen von Sanaa nach Stockholm reisen. Kuwait ist im Jemen-Konflikt als Vermittler tätig.

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