Spanisches Gericht stoppt Exhumierung der Gebeine von Diktator Franco
Spaniens Oberstes Gericht hat die Exhumierung der sterblichen Überreste von Diktator Francisco Franco vorerst gestoppt.

Das Wichtigste in Kürze
- Leiche sollte ab kommender Woche umgebettet werden.
Die Richter erklärten am Dienstag, zunächst müsse über eine Klage von Francos Familie entschieden werden. Die Gebeine des rechtsgerichteten Diktators sollten nach dem Willen der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez eigentlich ab dem kommenden Montag exhumiert und umgebettet werden. Francos Nachfahren und Politiker rechter Parteien hatten seit Monaten gegen die Pläne protestiert.
Über die Umbettung der Gebeine Francos wird in Spanien schon seit langem gestritten. Sein monumentales Mausoleum im Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) nordwestlich von Madrid ist seit Jahren eine Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme. Die Regierung will ihn daher in einem kleineren Grab ausserhalb von Madrid neu beisetzen. Francos Nachfahren zogen gegen die Umbettungspläne vor Gericht.
Der Oberste Gerichtshof gab der Beschwerde der Angehörigen nun vorläufig statt. Bis zu einem endgültigen Urteil des Gerichts dürfen die Gebeine nicht exhumiert werden, wie die Richter einstimmig entschieden.
Der Umgang mit der Franco-Diktatur spaltet Spanien bis heute. Er war als Sieger aus dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zwischen seinen rechten Putschisten und den Anhängern der republikanischen Regierung hervorgegangen und hielt sich bis zu seinem Tod 1975 an der Macht.