In Pakistan haben Spezialkräfte eine Geiselnahme in einem Polizeirevier gewaltsam beendet und alle 33 Geiselnehmer getötet.
Strassensperre nahe dem Ort der Geiselnahme in Bannu
Strassensperre nahe dem Ort der Geiselnahme in Bannu - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Taliban-Gruppe TTP hatte sich zu Gefangennahme von Sicherheitskräften bekannt.

«Alle Geiseln wurden befreit», erklärte der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif am Dienstag vor dem Parlament. Bei dem Einsatz in Bannu im Nordwesten Pakistans nahe der Grenze zu Afghanistan seien mindestens zwei Soldaten «den Märtyertod gestorben», mindestens zehn seien verletzt worden.

Am Sonntag hatten einem Sprecher der zuständigen Regionalregierung zufolge mehrere in Polizeigewahrsam befindliche mutmassliche Angehörige unterschiedlicher Milizen mindestens acht Polizisten und Geheimdienstangehörige überwältigt und sie mit Waffen in Schach gehalten. Bei den Geiselnehmern handelte es nach Angaben von Verteidigungsminister Asif zufolge um «Terroristen», die «auf dem Gelände der Anti-Terrorbehörde» festgehalten worden seien.

Zu dem Angriff hatte sich die pakistanische Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban (TTP) bekannt. Die radikal-sunnitische Gruppierung steht nicht in Verbindung mit der Taliban-Regierung in Afghanistan, beide haben aber gemeinsame Wurzeln.

Die Geiselnehmer in Bannu hatten als Gegenleistung für eine Freilassung der Geiseln sicheres Geleit nach Afghanistan gefordert.

Gegen Dienstagmittag stürmten Spezialkräfte des pakistanischen Militärs das besetzte Polizeirevier. Verteidigungsminister Asif zufolge war zuvor Streit unter den Geiselnehmer über die Behandlung ihrer Gefangenen ausgebrochen. Augenzeugen des Einsatzes berichteten über Explosionen und heftige Schusswechsel.

Die 2007 gegründete TTP war nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wiedererstarkt. Seit Anfang des Jahres bekannte sie sich zu mehreren Anschlägen in Pakistan, die sich vor allem gegen Sicherheitskräfte richteten. Eine monatelange Feuerpause zwischen TTP und pakistanischer Regierung war im November ausgelaufen.

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