Seehofer: Schon bald Familien mit Kindern aus Moria holen
Bundesinnenminister Horst Seehofer setzt sich dafür ein, dass Deutschland Familien mit Kindern aus Moria aufnimmt. Der Brand solle für Europa eine Mahnung sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Horst Seehofer spricht sich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria aus.
- Der Bundesminister will im ersten Schritt Familien mit Kindern retten.
Die Bundesregierung arbeitet daran, zügig weitere Migranten aus dem abgebrannten griechischen Lager Moria aufzunehmen. «Ich lege persönlich sehr grossen Wert darauf, dass wir eine rasche Lösung für Familien mit Kindern finden. Die Aufnahme der 400 unbegleiteten Minderjährigen ist nur der erste Schritt. Der zweite Schritt wird folgen», erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer am Freitagabend in Berlin.
An einem gemeinsamen Schreiben der deutschen Ratspräsidentschaft und der EU-Kommission an die EU-Mitgliedstaaten werde bereits gearbeitet. Konkrete Zahlen, wie viele Familien mit Kindern sich derzeit auf Lesbos aufhalten, lägen noch nicht vor, sagte er.
Vormittags hatte Seehofer mitgeteilt, dass sich zehn europäische Staaten an der Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen beteiligen. Ein Grossteil – je 100 bis 150 – werde von Deutschland und Frankreich aufgenommen.
Mahnung für ganz Europa
Seehofer dankte auch den Kommunen, die tagtäglich flächendeckend in ganz Deutschland Schutzsuchende aufnehmen. «Dieses schreckliche Feuer sollte für uns alle eine Mahnung sein. Und zwar europaweit, dass sich die Verhältnisse wirklich substanziell verändern müssen. Wir werden als Bundesregierung alles dafür tun.»
Das Lager Moria war in der Nacht zum Mittwoch bei mehreren zeitgleichen Bränden fast vollständig zerstört worden. Statt der vorgesehenen knapp 3000 Migranten waren dort mehr als 12'000 Menschen untergebracht. Einige der Migranten sollen Feuer gelegt haben, nachdem für die Bewohner des Lagers wegen Corona-Infektionen Quarantäne verordnet worden war.












