Schweden will trotz Omikron nicht von seinem Sonderweg abrücken

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Schweden,

Auch angesichts der neuen Omikron-Variante des Coronavirus will Schweden seinen Sonderweg im Kampf gegen die Pandemie fortsetzen.

Schwedens Chef-Epidemiologe Anders Tegnell im Juli 2020
Schwedens Chef-Epidemiologe Anders Tegnell im Juli 2020 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Chef-Epidemiologe Tegnell: Strategie hat bisher gut funktioniert.

Die Strategie habe in der Vergangenheit funktioniert, «bisher sehen wir keinen Grund, warum sie jetzt nicht funktionieren sollte», sagte Chef-Epidemiologe Anders Tegnell der Nachrichtenagentur AFP. Schliesslich handele es sich immer noch «um dieselbe Krankheit».

Im Gegensatz zu anderen Ländern weltweit wurde in Schweden im Kampf gegen das Coronavirus nie eine Ausgangssperre verhängt, bis auf wenige Ausnahmen müssen keine Masken getragen werden - stattdessen setzten die Behörden darauf, dass sich die Bürger freiwillig an die empfohlenen Schutzmassnahmen halten.

Seit Mittwoch wird allerdings erstmals bei Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern ein Impfpass verlangt - Zutritt haben dann nur noch vollständig Geimpfte. Diese Massnahme war noch vor Bekanntwerden von Omikron entschieden worden.

Impfschutz vor Variante bleibt unklar

Bislang habe der schwedische Sonderweg ähnliche Auswirkungen auf das Corona-Geschehen gehabt wie die restriktiveren Massnahmen anderer Länder, sagte Tegnell. «Vielleicht die grösste Sorge» bei Omikron sei nun, «inwieweit die Impfstoffe vor dieser Variante schützen werden». Die vorliegenden Daten reichten noch nicht aus, um darüber eine klare Aussage zu treffen. Bisher gebe es allerdings «keine Anzeichen, dass die neue Variante schwerere Symptome auslöst als die vorherigen Varianten».

Schweden hat derzeit eine der niedrigsten täglich gemeldeten Infektionszahlen in Europa. Nach Einschätzung des Chefs der schwedischen Gesundheitsbehörde könnten die Fallzahlen in den kommenden Wochen jedoch wieder steigen: «Es wird höchstwahrscheinlich eine neue Welle geben», sagte er AFP. Der grosse Unterschied zu den vorherigen Wellen sei, «dass diesmal ein grosser Teil unserer Bevölkerung geimpft» sei. «Deshalb glauben wir, dass der Druck auf das Gesundheitssystem viel geringer sein wird.»

Auswirkung auf die gemeldeten Infektionszahlen dürfte auch die Entscheidung von Mitte November haben, bei Symptomen wieder alle zu testen. Bis dahin waren zwischenzeitlich Geimpfte nicht mehr getestet worden - selbst wenn sie Symptome zeigten.

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