Ohne den Schutzstatus S für die ukrainischen Flüchtlinge wäre das Asylsystem in der Schweiz kollabiert. Laut dem SEM war dies das richtige Mittel.
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Flüchtlinge aus der Ukraine am Bahnhof in Stuttgart - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Asylsystem wäre ohne Schutzstatus S kollabiert.
  • Ein normales Asylverfahren dauert 140 Tage.

Ohne die Einführung des Schutzstatus S für ukrainische Flüchtlinge wäre das Asylsystem in der Schweiz kollabiert. In einem normalen Verfahren hätte das Staatssekretariat für Migration die vielen Geflüchteten nie durchlaufen lassen können.

«Ich denke, es war genau das richtige Mittel, damit das System nicht zusammengebrochen ist». Das sagte Christine Schraner-Burgener, die Chefin des Staatssekretariats für Migration (SEM) im «Tagesgespräch» von Radio SRF.

Ein normales Asylverfahren dauert 140 Tage. In den Bundesasylzentren habe es zu Beginn 5000 Plätze zur Verfügung gehabt, jetzt seien es 9000. Gleichzeitig seien manchmal pro Tag 1800 Personen eingereist. Hätten alle diese Flüchtlinge 140 Tage in den Zentren bleiben müssen, wäre das System kollabiert.

Flüchtlinge kehren nach Krieg zurück

Schraner-Burgener glaubt, dass eine Mehrheit der Ukrainerinnen und Ukrainer nach dem Krieg wieder in ihr Heimatland zurück kehren will. In einer Umfrage des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hätten sich 81 Prozent der Flüchtlinge entsprechend geäussert. Und das entspreche auch ihren Erfahrungen aus persönlichen Gesprächen.

Die Schweiz erlebt aktuell eine Flüchtlingssituation wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Neben den ukrainischen Flüchtlingen ist in den vergangenen Monaten auch die Zahl der anderen Asylgesuche steil angestiegen.

Als Sofortmassnahme leitet der Bund die Menschen von den überfüllten Bundesasylzentren früher als geplant an die Kantone weiter. Zudem werden neue Unterbringungen in Betrieb genommen, unter anderem Kasernen, Mehrzweckhallen und Zivilschutzunterkünfte.

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