Laut dem russischen Verteidigungsministerium soll in Syrien ein Chemiewaffenangriff seitens der Rebellen bevorstehen.
Unter den Toten seien auch 17 Kinder.
Unter den Toten seien auch 17 Kinder. - EPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland warnte vor Chemiewaffenangriffen der Rebellen in Syrien.
  • Eine Beobachtungsstelle bezeichnete die Aussagen als «blosse Behauptungen und Lügen».

Das russische Verteidigungsministerium sorgt mit der Ankündigung eines möglichen Chemiewaffenangriffs in Syrien für Unruhe. Demnach sollen Regierungsgegner in Syrien gemeinsam mit ausländischen Experten in der Region um Idlib (SYR) innerhalb der kommenden zwei Tage einen Angriff vorbereiten. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau am Sonntag weiter sagte, handelt es sich bei dem geplanten Angriff auf das Dorf Kafr Sita (SYR) im Norden des Bürgerkriegslandes um eine Inszenierung. Ziel sei es, den Angriff der syrischen Regierung zuzuschreiben und die Friedensbemühungen zu erschweren.

Moskau gilt als militärische Schutzmacht des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad. Seit 2015 fliegt das russische Militär Luftangriffe, die sich sowohl gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch gegen andere Dschihadisten und Rebellen richten.

«Blosse Behauptungen und Lügen»

Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte wies die Aussagen des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur als «blosse Behauptungen und Lügen» zurück. Diese seien nur dazu da, die bevorstehende Offensive auf die Rebellenhochburg Idlib (SYR) zu rechtfertigen. Es gebe regelmässige Chlorlieferungen in die Rebellengebiete, diese würden aber in Wasserwerken für die Entkeimung des Trinkwassers gebraucht.

Die USA haben der syrischen Führung mit einer deutlichen Reaktion gedroht, sollte sie bei einem Angriff auf Idlib (SYR) chemische Waffen einsetzen.

Für eine Reihe von verheerenden Einsätzen von Chlor- und Saringas in der Vergangenheit, zum Beispiel östlich von Damaskus 2013 oder in der Stadt Chan Scheichun (SYR) 2017, wurde die syrische Regierung verantwortlich gemacht. Eine unabhängige Ermittlungskommission der Vereinten Nationen identifizierte sie als Urheber von mindestens 28 Angriffen mit Giftgas seit 2013. Der Führung in Damaskus wird auch die letzte schwere Chemie-Attacke, bei der in der Stadt Duma (SYR) Anfang April mehr als 40 Menschen starben, vorgehalten. Die syrische Regierung und Russland weisen die Vorwürfe zurück.

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