Am Sonntag kam es zwischen Armenien und Aserbaidschan zu Gefechten im Konfliktgebiet Berg-Karabach. Russland fordert ein sofortiges Ende Kampfhandlungen.
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Das Standbild aus dem vom armenischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Filmmaterial zeigt nach Angaben des Ministeriums, wie armenische Streitkräfte einen aserbaidschanischen Panzer an der Kontaktlinie der Republik Berg-Karabach in Aserbaidschan zerstören. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Berg-Karabach kam es am Sonntag zu Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan.
  • Nach Angaben der Hauptstadt in Berg-Karabach wurden etwa zehn eigene Soldaten getötet.
  • Russland fordert beide Seiten auf, die Kampfhandlungen zu beenden.

Russland hat die verfeindeten Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan zu einem sofortigen Ende der Kampfhandlungen um die Region Berg-Karabach aufgefordert. Aussenminister Sergej Lawrow führe intensive Gespräche, um die Konfliktparteien zur Einstellung des Feuers um die Konfliktregion zu bewegen. Das teilte die Behörde am Sonntag in Moskau mit.

Beide Länder müssten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Aserbaidschan kündigte an der Demarkationslinie zu Berg-Karabach eine Militäroperation an. Armenien verhängte den Kriegszustand und ordnete eine Generalmobilmachung des ganzen Landes an.

Armenien
Das Standbild aus dem Verteidigungsministerium in Armenien veröffentlichten Filmmaterial zeigt nach Angaben des Ministeriums, wie armenische Streitkräfte ein aserbaidschanisches Militärfahrzeug an der Kontaktlinie der Republik Berg-Karabach in Aserbaidschan zerstören. - dpa

Nach offiziellen Angaben aus der Hauptstadt Stepanakert in Berg-Karabach wurden etwa zehn eigene Soldaten getötet. Auch Aserbaidschan teilte mit, dass es Tote und Verletzte in den eigenen Reihen gegeben habe. Es sollen zwei Hubschrauber der aserbaidschanischen Luftstreitkräfte und mehrere unbemannte Drohnen abgeschossen worden sein.

Die von Armenien kontrollierte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. In einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verlor Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet. Es wird heute von christlichen Karabach-Armeniern bewohnt.

Russland als Schutzmacht von Armenien

Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe. Das völlig verarmte Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht, die dort Tausende Soldaten und Waffen stationiert hat. Das ölreiche Aserbaidschan hat die Türkei als verbündeten Bruderstaat.

Der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu und Lawrow telefonierten angesichts der Eskalation ebenfalls miteinander. Aus Ankara hiess es lediglich, es sei um die «Aggression» Armeniens gegangen. In Moskau teilte das Ministerium mit, beide Chefdiplomaten hätten sich besorgt gezeigt mit Blick auf die Lage. Sie sprachen den Familien der Opfer ihr Beileid aus.

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