Die russische Armee hält momentan mehrere Militärübungen ab. Der Iran, China und Belarus machen bei der Übung «Kaukasus-2020» mit.
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Russische Kommandanten sollen im Ukraine-Krieg alles versuchen, um ihre Soldaten davon abzuhalten, aufzugeben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zurzeit hält Russland mehrere Militärübungen ab.
  • Die grösste davon ist «Kaukasus-2020», bei der auch China, Iran und Belarus mitmachen.

Die russische Armee hält derzeit eine Reihe grossangelegter Militärübungen mit internationalen Partnern ab. An der grössten Übung, der «Kaukasus-2020», nehmen in dieser Woche unter anderem chinesische, iranische und belarussische Soldaten teil.

Bis Samstag finden Kriegsübungen sowohl an Land als auch auf See statt. Darunter auch auf dem Schwarzen Meer, das an die von Moskau annektierte Krim-Halbinsel anschliesst.

Übung mit rund 450 gepanzerten Fahrzeugen

Insgesamt sind 80'000 Menschen an der Kaukasus-2020 beteiligt, darunter mehr als 12'000 Soldaten. «Diese Übung ist der wichtigste Test des Jahres für die russischen Streitkräfte.» Das sagte der Moskauer Militärexperte Wasily Kaschin der Nachrichtenagentur AFP. Sie diene vor allem den «höchsten Rängen in der Führung der Armee».

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Russische Panzer bei der Übung «Kaukasus-2020». - Keystone

Laut dem russischen Verteidigungsministerium kommen bei der Übung bis zu 250 Panzer und rund 450 weitere gepanzerte Fahrzeuge zum Einsatz. Ausserdem Artillerie-Systeme und Raketenwerfer. Getestet wird dabei auch das schwere Flammenwerfer-System TOS-2. Das wurde erstmals bei der Moskauer Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland öffentlich präsentiert worden war.

Militärübung als Zeichen der Unterstützung von Lukaschenko

Die Erneuerung der Armee gehört zu den wichtigsten politischen Zielen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. 2018 hatten Russland und China gemeinsam eine riesige Kriegsübung abgehalten, an der 300'000 russische Soldaten teilgenommen hatten. Die Nato hatte die Machtdemonstration verurteilt.

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Russische Militär-Fahrzeuge in der Übung «Kaukasus-2020». - Keystone

Die derzeitigen Übungen werden auch als Zeichen der russischen Unterstützung für den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko gewertet. Parallel zu «Kaukasus-2020» findet bereits seit Mitte des Monats die Übung Slawische Bruderschaft statt. Daran nehmen rund 900 russische und belarussische Soldaten teil. Die Übungen werden unweit der belarussischen Stadt Brest nahe der polnischen Grenze abgehalten.

Ukraine kritisiert die Übungen

Scharfe Kritik an den Übungen auf dem Schwarzen Meer kam aus der Ukraine. Die beteiligten Militäreinheiten könnten dazu genutzt werden, «eine Eskalation zu provozieren», erklärte das Verteidigungsministerium in Kiew. Zudem bedrohten sie die Stabilität in der Region.

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Russische Truppen bei der Übung «Kaukasus-2020». - Keystone

Die Nato ist mit regelmässigen Patrouillen auf dem Schwarzen Meer präsent. Seit dem Konflikt um die Krim 2014 ist es wiederholt zu Zwischenfällen zwischen ukrainischen und russischen Seestreitkräften gekommen.

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