Rumäniens Präsident Klaus Johannis im Amt bestätigt
Die Rumänen haben sich mit breiter Mehrheit für einen Verbleib von Präsident Klaus Johannis im Amt ausgesprochen.

Das Wichtigste in Kürze
- Klaus Johannis wurde als Präsident von Rumänien mit rund 63 Prozent wiedergewählt.
- Seine Gegnerin Viorica Dancila hatte das Nachsehen.
- «Ein modernes, europäisches, normales Rumänien hat heute gewonnen», sagte der 60-Jährige.
Der 60-Jährige ging nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen am Sonntag als Sieger hervor. Es gab eine Stichwahl gegen die ehemalige sozialdemokratische Regierungschefin Viorica Dancila. Klaus Johannis erreichte rund 63 Prozent. Der Wiedergewählte, der der deutschen Minderheit in Rumänien angehört, versprach, «Präsident aller Rumänen» zu sein.
«Ein modernes, europäisches, normales Rumänien hat heute gewonnen», sagte Johannis am Abend vor Anhängern seiner liberal-konservativen Partei PNL. Der ehemalige Physikprofessor und Mitte-Rechts-Politiker hatte bereits die erste Wahlrunde vor zwei Wochen mit knapp 38 Prozent gewonnen. Er galt schon im Vorfeld der Stichwahl als klarer Favorit.
Dancila hatte in der ersten Runde nur 22 Prozent erreicht. Am Sonntag kam die 55-Jährige der Hochrechnung zufolge auf rund 37 Prozent. Ihre Regierung war im Oktober durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden. Vorangegangen war ein Korruptionsskandal um ihre sozialdemokratische Partei PSD und eine Schlappe bei der Europawahl.

Klaus Johannis als Ausgleich zu Viktor Orban
Monatelang gab es zudem Massenproteste gegen eine von der EU-Kommission scharf kritisierte Reform des Justizsystems in Rumänien. Diese ziele nach Ansicht von Kritikern darauf ab, der Korruption beschuldigten Politikern Straffreiheit zu ermöglichen.
Klaus Johannis gilt in Osteuropa als Gegengewicht zu dem antieuropäischen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Auch zu der rechtsnationalistischen polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) soll ein Ausgleich durch ihn geschaffen werden. Klaus Johannis hatte die Verteidigung des Rechtsstaat in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes gestellt. Dancilas sozialdemokratische PSD sah der 60-Jährige als Bedrohung für die Demokratie.

18,2 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben, darunter 650.000 im Ausland lebende Rumänen. Insgesamt leben vier Millionen Rumänen ausserhalb des Landes. Viele zog es auf der Suche nach besser bezahlten Jobs in andere EU-Staaten.