Ruag hat von der Armee zu viel Geld verlangt

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Bern,

Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag hat von der Armee zu viel Geld verlangt. Besonders die Gewinnmarge viel deutlich höher aus, als ursprünglich vereinbart.

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Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag hat von der Armee zu viel Geld verlangt für Unterhalts- und Reparaturarbeiten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ruag hat zu viel Geld von der Armee verlangt.
  • Die Gewinnmarge betrug bis zu 14,6 Prozent, vereinbart waren 8 Prozent.

Der Verdacht, dass der bundeseigene Rüstungskonzern vom Bund zu viel Geld verlangte, hat sich erhärtet. Der erzielte Gewinn ist aber deutlich weniger hoch als zunächst vermutet. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK).

Sie hat heute Freitag die Zusammenfassung eines vertraulichen Berichts veröffentlicht. Die EFK hatte schon früher versucht, die Preispolitik des Rüstungskonzerns zu durchleuchten. Nachdem Medien über deutlich überhöhte Gewinnmargen berichtet hatten, legte Ruag die Zahlen offen.

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Das Logo des bundeseigenen Rüstungs- und Technologiekonzerns Ruag. - Keystone

Die EFK nahm daraufhin die Jahre 2013 bis 2017 unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass die geschätzte Gewinnmarge von Ruag Aviation bei Bundesaufträgen ohne öffentliche Ausschreibung durchschnittlich zwischen 11,6 und 14,6 Prozent betrug. Mit dem Bundesamt für Rüstung vereinbart sind maximal 8 Prozent. Der jährliche Umsatz, den Ruag mit Aufträgen des Verteidigungsdepartements erzielte, lag bei gut 200 Millionen Franken.

Manipulationen bei den Buchungen stellte die EFK keine fest. Die Fakturierung sei vertragskonform, schreibt sie. Die überhöhten Rechnungen kamen vielmehr dadurch zustande, dass den Aufträgen zu hohe Kosten zugeordnet worden waren.

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Monica Duca Widmer, designierte Präsidentin des Verwaltungsrates Beteiligungsgesellschaft Ruag. - Keystone

So hatte Ruag zum Beispiel zweimal eine Gewinnmarge auf Ersatzteilen erhoben. Diese werden zum Teil über die in den USA ansässige Konzerngesellschaft Mecanex beschafft. Dem VBS wurden sowohl die Marge der US-Gesellschaft als auch jene des Schweizer Ruag-Ablegers in Rechnung gestellt. Weiter ins Gewicht fielen Forschungs- und Entwicklungskosten für das zivile Flugzeug Dornier 228, Kosten für Marketing oder Zuschläge für kalkulatorische Abschreibungen und Zinsen.

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