Rechte Parteien Europas planen in Warschau den Schulterschluss

AFP
AFP

Polen,

In Warschau sind hochrangige Vertreter von rund 15 rechten Parteien verschiedener Länder Europas zu Beratungen über einen möglichen Schulterschluss im EU-Parlament zusammengekommen.

Le Pen in Warschau
Le Pen in Warschau - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Morawiecki empfängt Le Pen und andere - AfD wohl nicht dabei.

Sie sei optimistisch, dass sich in den kommenden Monaten eine neue «politische Kraft» bilden werde, sagte die französische Rechtspopulistin und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen am Freitag bei ihrer Ankunft in der polnischen Hauptstadt. Ein Zusammenschluss der Rechten könnte «die zweite Kraft im Europäischen Parlament sein».

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sprach von einem «Wendepunkt in der Geschichte Europas, der Europäischen Union und der souveränen EU-Mitgliedstaaten». Es gelte, «der Usurpation, die die Macht in den Händen der europäischen Eliten konzentriert, einen Riegel vorzuschieben».

Die nun in Warschau versammelten Parteien hatten im vergangenen Juli eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, dass sie eine Fraktion im EU-Parlament gründen wollen. Mit von der Partie waren unter anderem der Chef der italienischen Lega-Partei, Matteo Salvini, Ungarns Ministerpräsident und Chef der Fidesz-Partei, Viktor Orban, der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczysnki, und der Vorsitzende der spanischen Partei Vox, Santiago Abascal.

Im EU-Parlament sitzen Le Pens Parteikollegen vom Rassemblement National und die italienische Lega gemeinsam in der rechtspopulistischen Fraktion Identität und Demokratie, der auch die AfD angehört. PiS und Vox sind hingegen Teil einer zweiten EU-kritischen Fraktion, der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR). Orbans Fidesz hatte lange der Europäischen Volkspartei angehört, zu der auch CDU und CSU gehören. Seit März sind die Fidesz-EU-Abgeordneten jedoch fraktionslos.

Die Parteien eint die Angst vor einem Souveränitätsverlust ihrer Länder gegenüber der EU. Auch bei gesellschaftlichen Themen wie dem Umgang mit sexuellen Minderheiten und in der Ablehnung von Migration liegen sie auf einer Wellenlänge. Als mögliches Hindernis für einen Schulterschluss der PiS mit Fidesz, Lega und Rassemblement National gilt hingegen deren Nähe zu Russland.

Die AfD gilt in diesem Spektrum der rechten Parteien als Aussenseiter. Insbesondere der polnischen PiS sind die deutschen Rechtspopulisten schon aus historischen Gründen suspekt. Die Erklärung im vergangenen Juli hatte die AfD nicht unterschrieben.

Das Treffen in Warschau sollte am Samstag fortgesetzt werden. Die gesamte Liste der Teilnehmer war bis Freitagabend noch nicht veröffentlicht worden.

Kommentare

Weiterlesen

Elon Musk
37 Interaktionen
Typisch kurios
Flugzeug
11 Interaktionen
Pass, Sonnenbrille

MEHR IN POLITIK

svp baselland riebli
1 Interaktionen
Jubiläum
Stadtrat Zürich Wahlen
3 Interaktionen
Zürich
Andreas Bisig
1 Interaktionen
GLP-Bisig
Gregor Bruhin Kantonsrat
Bruhin (SVP)

MEHR AUS POLEN

Holocaust
Gedenkfeier
Fotografieren
1 Interaktionen
Verordnung
Brand
Bauarbeiter
EU Finanzminister
5 Interaktionen
EU Finanzminister