Bei seinen unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen erhält der bei der US-Präsidentschaftswahl unterlegene Amtsinhaber Donald Trump Rückenwind aus Moskau.
Wladimir Putin
Wladimir Putin - Sputnik/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Putin will den Wahlsieg Bidens erst nach dem offiziellen Ergebnis anerkennen.
  • Auch Glückwünsche an US-Wahlsieger aus China stehen noch aus.

Bei seinen unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen erhält der bei der US-Präsidentschaftswahl unterlegene Amtsinhaber Donald Trump Rückenwind aus Moskau: Russlands Staatschef Wladimir Putin liess am Montag über einen Kreml-Sprecher mitteilen, er wolle das offizielle Wahlergebnis abwarten, bevor er dem Wahlsieger Joe Biden von den oppositionellen Demokraten gratuliere.

Auch die chinesische Regierung will Bidens Wahlsieg noch nicht anerkennen.

«Wir halten es für richtig abzuwarten, bis die offiziellen Ergebnisse feststehen», sagte Kreml-Sprecher Dmitry Peskow vor Journalisten. Zuvor hatte die russische Wahlleiterin der Nachrichtenagentur Tass gesagt, dass sie Wahlbetrug bei der US-Wahl für wahrscheinlich halte.

Dmitri Peskow
Kremlsprecher Dmitri Peskow. - sda

«Für mich ist die Schlussfolgerung klar: Dieser Anachronismus in seiner amerikanischen Form lässt einen riesigen Raum für mögliche Fälschungen», sagte Ella Pamfilova. Als Beispiele für möglichen Briefwahlbetrug nannte sie die doppelte Abgabe von Stimmen, angebliches Verschwinden «unerwünschter» Stimmzettel sowie die Abgabe von Wahlzetteln von bereits verstorbenen Menschen. Insgesamt führe die Briefwahl zu einem «Mangel an systematischer Kontrolle über den gesamten Wahlprozess».

Zahlreiche Regierungschefs gratulierten Biden bereits

Biden hatte am Wochenende den wichtigen Bundesstaat Pennsylvania für sich entschieden und damit die Schwelle der für einen Wahlsieg nötigen 270 US-Wahlleute überschritten. Zahlreiche internationale Staats- und Regierungschefs gratulierten Biden bereits zum Wahlsieg, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Trump erkennt den Wahlsieg seines Herausforderers bisher nicht an und hat angekündigt, gerichtlich gegen die Stimmauszählung in mehreren Bundesstaaten vorzugehen.

Nach der Präsidentenwahl in den USA
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt eine Erklärung zum Ausgang der Wahl in den USA ab. Der gewählte US-Präsident Biden soll Amtsinhaber Trump im Weissen Haus ablösen. Foto: Michael Kappeler - dpa

Auch die Regierung in Peking verzichtete bislang auf Glückwünsche für den gewählten Präsidenten Biden. China habe «zur Kenntnis genommen, dass Herr Biden sich zum Sieger der Wahl erklärt hat», erklärte Aussenamtssprecher Wang Wenbin am Montag bei einer Pressekonferenz. Die Regierung in Peking gehe davon aus, dass «das Wahlergebnis im Einklang mit den US-Gesetzen und -Abläufen festgestellt» werde.

Während Trumps Amtszeit hatte sich das Verhältnis zwischen Washington und Peking massiv verschlechtert. Beide Seiten befinden sich in einem Handelskonflikt, auch gab es diplomatische Spannungen wegen des Vorgehens der chinesischen Behörden in Hongkong und der Verfolgung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der Provinz Xinjiang. Auch Biden hat ein hartes Auftreten gegenüber China angekündigt. Seine Regierung hoffe, dass die neue US-Regierung China auf halbem Wege entgegenkommen" werde, sagte Wang.

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