Wladimir Putin betont, wie wichtig die Partnerschaft zwischen Russland und Europa ist. Man solle die Lasten der Geschichte hinter sich lassen, so der Präsident.
Wladimir Putin
Putin bei einer Gedenkveranstaltung in Moskau. - Sputnik/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Putin wirbt für eine bessere Beziehung zwischen Russland und Europa.
  • Nur wenn man die Last der Vergangenheit abwerfe, könne man aktuelle Probleme lösen.
  • Dabei gebe es viele gemeinsame Interessen, so der russische Präsident.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat für die Wiederherstellung einer umfassenden Partnerschaft zu Europa geworben. Dies tut er 80 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion.

Wladimir Putin Ukraine Krieg
Für den Krieg, den Wladimir Putin führt, will Ekat nicht verantwortlich gemacht werden. Sie ist für Frieden auf der Welt. - Keystone

«Es gibt viele Themen von gemeinsamem Interesse», schrieb Putin in einem am Mittwoch veröffentlichten Gastbeitrag für die «Zeit». «Und wir können es uns einfach nicht leisten, die Last früherer Missverständnisse, Kränkungen, Konflikte und Fehler mit uns herumzuschleppen.»

Dies sei «eine Last, die uns an der Lösung aktueller Probleme hindert», betonte Putin. «Unser gemeinsames und unstrittiges Ziel ist: Die Sicherheit des Kontinents ohne Trennlinien und einen einheitlichen Raum für gleichberechtigte Kooperation und kollektive Entwicklung sicherstellen.» Dies soll im Sinne der Prosperität Europas und der ganzen Welt geschehen.

Wladimir Putin lobt die Rote Armee

Anlass des Gastbeitrags, den die russische Botschaft vor zwei Wochen der «Zeit» angeboten hatte, ist der 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion. Die Sowjetunion hatte mit rund 27 Millionen Toten so viele Opfer wie kein anderes Land im Zweiten Weltkrieg zu beklagen.

Zweiter Weltkrieg Sowjetunion Reichstag
Der sowjetische Soldat Militon Kantarija aus Georgien hisst am 2. Mai 1945 die sowjetische Flagge auf dem Berliner Reichstag. Foto: Jewgeni Chaldej/Tass/dpa - dpa

Mit dem Überfall der Nazis begann für die Sowjetunion der sogenannte Grosse Vaterländische Krieg. «Wir sind stolz auf den Mut und die Standhaftigkeit der Helden der Roten Armee und der Arbeiter daheim.» Diese hätten nicht nur die Unabhängigkeit und Würde ihres Vaterlandes verteidigt. Sie hätten auch Europa und die ganze Welt vor der Versklavung gerettet, schrieb Putin.

Sein Gastbeitrag trägt den Titel «Offen sein, trotz der Vergangenheit». Darin stellt der russische Staatschef auch seine Sicht auf die jüngere europäische Geschichte dar.

Europa und USA provozierten Spaltung der Ukraine

So bezeichnete er den von Massenprotesten begleiteten Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Jahr 2014 als «bewaffneten verfassungswidrigen Staatsstreich». Dieser sei von den USA «organisiert» und von Europa «aktiv» unterstützt worden.

Janukowitsch
Viktor Janukowitsch. - AFP/Archiv

Damit sei die «Spaltung» innerhalb der Ukraine und der «Austritt der Krim aus dem ukrainischen Staat» provoziert worden. Die Bundesregierung und die Europäische Union werfen Russland dagegen eine «illegale Annexion der Krim» vor.

«Das gesamte europäische Sicherheitssystem ist derzeit in einem desolaten Zustand», schlussfolgerte Putin. «Spannungen nehmen zu, das Risiko eines neuen Wettrüstens ist greifbar.» Dabei böte Kooperation «enorme Möglichkeiten». «Prosperität und Sicherheit unseres gemeinsamen Kontinents sind nur durch gebündelte Anstrengungen aller Länder, einschliesslich Russlands, möglich.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Europäische UnionWladimir PutinKriegStaatSchweizer Armee