Von 2014 bis 2020 soll ein deutscher Offizier Spionage für Russland betrieben haben. Deshalb muss sich der 65-jährige Ralph G. nun vor Gericht verantworten.
Polizisten vor russischer Botschaft in Berlin
Polizisten vor russischer Botschaft in Berlin - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Einem mutmasslichen Spion für Russland wird in Deutschland der Prozess gemacht.
  • Der Offizier soll einem russischen Geheimdienst diverse Informationen zugespielt haben.
  • Unter anderem soll Ralph G. Einblicke in die deutsche Wirtschaft verschafft haben.

Am Donnerstag hat der Prozess gegen einen mutmasslichen Spion für Russland begonnen. Dieser findet vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf (D) statt. Der Angeklagte kündigt vor Oberlandesgericht Düsseldorf eine Aussage an.

Zum Auftakt wurde die Anklage verlesen, wie eine Sprecherin sagte. Dem 65-jährigen Offizier wird vorgeworfen, einem russischen Geheimdienst in den Jahren 2014 bis 2020 Dokumente und Informationen zugespielt zu haben.

Der Angeklagte Ralph G. habe angekündigt, sich beim nächsten Verhandlungstermin am 1. September äussern zu wollen. Er müsse seine Aussage noch vorbereiten.

Für den Prozess sind vorläufig weitere 19 Verhandlungstage bis Mitte Dezember angesetzt.

Informationen über Bundeswehr

Der Generalbundesanwalt hatte im Frühjahr Anklage gegen G. erhoben. Demnach soll er Russland Einblicke in die deutsche Wirtschaft verschafft haben. Etwa zu den Folgen der im Jahr 2014 verhängten Sanktionen und zur Gaspipeline Nord Stream 2.

Zudem habe er Informationen über die Bundeswehr weitergegeben. Darunter auch persönliche Daten von ranghohen Soldaten und Wirtschaftsvertretern.

Nord Stream 2
Die Gaspipeline Nord Stream 2 (Archiv). - Keystone

Der heute 65-Jährige war demnach nicht nur stellvertretender Leiter eines Kreisverbindungskommandos, sondern gehörte mehreren Ausschüssen der deutschen Wirtschaft an. Als Gegenleistung für die Spionage soll er kein Geld, sondern stattdessen Einladungen zu Veranstaltungen russischer Regierungsstellen erhalten haben.

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