Komiker Selenski liegt deutlich vor amtierendem Präsidenten
Der Komiker Wolodimir Selenski ist einer Prognose zufolge als Sieger aus der ersten Runde der Präsidentenwahl in der Ukraine hervorgegangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Komiker Wladimir Selenski liegt deutlich vor amtierendem Staatschef.
- Bei den Nachwahlbefragungen erhielt Selenski über 30 Prozent der Stimmen.
Er trete am 21. April in einer Stichwahl gegen den amtierenden Staatschef Petro Poroschenko an. Dies teilte ein Zusammenschluss aus drei Meinungsforschungsinstituten am Sonntagabend in Kiew kurz nach Schliessung der Wahllokale mit.
Den Nachwahlbefragungen zufolge erhielt Selenski mehr als 30 Prozent der Stimmen und Poroschenko knapp 18 Prozent. Die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko kam demnach mit gut 14 Prozent auf Platz drei. Alle drei gelten als proeuropäisch.
Selenski wird mangelnde politische Erfahrung vorgeworfen
Wladimir Selenski spielt in der Fernsehserie «Diener des Volkes» einen Lehrer, der unverhofft zum Präsidenten wird. Kritiker werfen dem 41-Jährigen vor, auch im echten Leben fehle ihm politische Erfahrung. Der Komiker ist vor allem bei jungen Wählern beliebt.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP sagte er, er lerne bereits für seine mögliche neue Aufgabe. «Schliesslich will ich nicht wie ein Idiot aussehen.»
Der 53-jährige Poroschenko regiert die Ukraine seit den Maidan-Protesten im Jahr 2014. Nach dem Sturz seines kremltreuen Vorgängers Viktor Janukowitsch versprach er einiges. Er wolle die Ukraine stärker am Westen auszurichten, gegen Korruption vorzugehen und den bewaffneten Konflikt im Osten zu beenden. Der Konflikt schwelt jedoch weiter, die Korruption ist allgegenwärtig.