Bei der Europawahl in Irland haben ersten Umfragen zufolge die pro-europäischen Kräfte gesiegt.
Wähler verlassen ein Wahllokal in Dublin
Wähler verlassen ein Wahllokal in Dublin - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Wahlkampf war von Angst vor dem Brexit bestimmt.
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Die Kandidaten der Mitte-Rechts-Partei Fine Gael von Regierungschef Leo Varadkar lagen in zwei von drei Wahlkreisen vorn, wie eine am Freitag von zwei Fernsehsendern durchgeführte Befragung von 3000 Wählern ergab. Nur in der Hauptstadt Dublin lagen die Grünen an erster Stelle.

Angesichts des Brexits in Grossbritannien und der befürchteten wirtschaftlichen Auswirkungen hatten in Irland pro-europäische Stimmen den Wahlkampf beherrscht. Ministerpräsident Varadkar hatte bei der Stimmabgabe vor einer «sehr gefährlichen» Phase nach dem Rücktritt der britischen Premierministerin Theresa May gewarnt. Es sei zu erwarten, dass Mays Nachfolger ein Euroskeptiker sei, der die EU ohne Brexit-Abkommen verlassen wolle, sagte er.

Der Wählerbefragung nach Verlassen des Wahllokals zufolge lag Fine Gael im südlichen Wahlkreis mit 16 Prozent vor der zweiten Mitte-Rechts-Partei Fianna Fail und der Mittel-Links-Partei Sinn Fein mit jeweils 13 Prozent.

Im Norden führte Varadkars Partei demnach mit 25 Prozent vor Sinn Fein mit 15 und den Grünen mit zwölf Prozent. In Dublin gaben 23 Prozent an, die Grünen gewählt zu haben und 14 Prozent Fine Gael.

Am zweiten Tag der Europawahl gingen die Bürger in Irland und Tschechien an die Urnen. Am Donnerstag war bereits in den Niederlanden und in Grossbritannien abgestimmt worden. Die Hoffnungen von Nationalisten und Rechtspopulisten auf starke Zugewinne erhielten in den Niederlanden einen ersten Dämpfer, wo die Sozialdemokraten ersten Prognosen zufolge überraschend vorn lagen.

In den 28 Mitgliedstaaten sind bis Sonntag insgesamt 427 Millionen Bürger aufgerufen, die 751 Abgeordneten des Europaparlaments zu bestimmen. Am Samstag wird in Lettland, Malta, der Slowakei sowie weiter in Tschechien gewählt, in Deutschland wie in den meisten EU-Ländern erst am Sonntag. Offizielle Wahlergebnisse dürfen erst nach Ende der viertägigen Europawahl in allen 28 Mitgliedstaaten am Sonntagabend veröffentlicht werden.

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