Die Menschenrechtsorganisaton Pro Asyl unterstützt zum Internationalen Frauentag am 8. März den Hilferuf einer Gruppe afghanischer Frauenrechtlerinnen.
Demonstration für Frauenrechte in Afghanistan
Demonstration für Frauenrechte in Afghanistan - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Seit Monaten reagiert keine Institution in Deutschland auf unsere Hilferufe».

Pro Asyl veröffentlichte am Montag den Appell «Holt uns hier raus!» und forderte die Bundesregierung auf, gefährdete Einzelpersonen aus Afghanistan sofort aufzunehmen und entsprechende Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten.

Pro Asyl ist nach eigenen Angaben in Sorge, dass die Taliban die weltweite Aufmerksamkeit für den Krieg in der Ukraine dazu ausnutzen, um die Menschen in Afghanistan immer heftiger zu verfolgen, zu foltern und zu töten. Berichte über Ausreiseverbote, Hausdurchsuchungen, Einschüchterungen, Verhaftungen und Brutalität gegen Frauen in Afghanistan häufen sich nach Angaben der Organisation.

Eine Gruppe von 33 Frauen, die mit dem früheren afghanischen Friedensministerium zusammengearbeitet hatten, forderte in dem von Pro Asyl unterstützten Hilferuf von der Bundesregierung, sie in Sicherheit zu bringen: «Wartet nicht länger, jeder Tag zählt!»

Pro Asyl zitierte eine Betroffene, die nach Pakistan geflohen sei und nun dort festsitze. Dort habe sie festgestellt: «Seit mehr als drei Monaten reagiert keine Institution in Deutschland auf unsere Hilferufe.»

In dem Appell der afghanischen Frauenrechtsgruppe heisst es, der «Rückfall in eine Gesellschaftsordnung, in der Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängt, entrechtet, misshandelt, gesteinigt und getötet werden», dürfe nicht hingenommen werden. Wenn Organisationen oder Staaten Geld für Schulen in Afghanistan gäben, müssten sie ihre Zusagen daran knüpfen, dass die weiterführenden Schulen wieder für Mädchen geöffnet werden.

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