Knapp ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich beginnt Staatschef Emmanuel Macron am Mittwoch eine «Tour de France»: Bei einer Rundreise durchs Land will der 43-Jährige den Franzosen nach eigenen Worten «den Puls messen».
Präsident Macron auf «Tour de France»
Präsident Macron auf «Tour de France» - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Opposition wirft Staatschef verdeckten Wahlkampf vor.

Damit will er die Chancen für eine Wiederwahl ausloten, bevor er seine Kandidatur offiziell erklärt.

Zunächst bereist Macron den Südwesten Frankreichs, der unter anderem für Wein und Gänsestopfleber bekannt ist. Der Präsident wurde am Mittwoch in Saint-Cirq-Lapopie nördlich von Toulouse erwartet, einer spektakulär gelegenen Felsgemeinde mit rund 200 Einwohnern, die normalerweise zahlreiche Besucher anzieht.

Aus der Opposition kam scharfe Kritik an Macrons Rundreise. Politiker der Linken wie auch der Konservativen äusserten sich «schockiert» über die Auftritte gut zwei Wochen vor Beginn der Wahlen in den Regionen und Départements am 20. Juni, die als letzter Stimmungstest vor der Präsidentenwahl im Frühjahr 2022 gelten.

Denn vor Wahlen gilt in Frankreich ein Neutralitätsgebot: «Minister und die Regierung haben nicht das Recht, sich zu äussern», betonte die konservative Präsidentin der Hauptstadtregion Ile-de-France, Valérie Pécresse, die sich zur Wiederwahl stellt. Zwar sei der Präsident daran formell nicht gebunden, aber als «guter Demokrat» dürfe er sich nicht äussern.

Zuletzt waren die Beliebtheitswerte Macrons wieder gestiegen. Meinungsforscher sagen ihm bei der Präsidentenwahl dennoch ein knappes Rennen gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen voraus.

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