Das Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen. Davon sei man aktuell allerdings weit entfernt.
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Treibhausgasemissionen sind ein grosses Thema. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis 2030 soll die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden.
  • Forschenden zufolge liegt dieses Ziel derzeit aber in weiter Ferne.
  • Man befinde sich zurzeit eher auf einem «3-Grad-Pfad».
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Das Ziel des Pariser Klimavertrags von 2015, die Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, liegt zu Beginn des Uno-Klimagipfels in weiter Ferne. «Wir sind eher auf einem 3-Grad-Pfad», lautet etwa die Einschätzung von Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung in Deutschland. Das Bekenntnis zum 1,5-Grad-Ziel bei der COP26 im Vorjahr hat daran nichts geändert.

«Wir sind bei Umfang und Geschwindigkeit von Emissionssenkungen überhaupt noch nicht da, wo wir für eine Welt mit höchstens 1,5 Grad Erwärmung sein müssten», sagte Ende Oktober der Exekutivsekretär des Uno-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen (UNFCCC), Simon Stiell. Bei der COP27 in Scharm el-Scheich in Ägypten sollten Regierungen nun, wieder einmal, mehr Ehrgeiz zeigen.

«Klimaschutzpläne jetzt verschärfen»

«Um dieses Ziel im Bereich des Möglichen zu halten, müssen die nationalen Regierungen ihre Klimaschutzpläne jetzt verschärfen und sie in den nächsten acht Jahren umsetzen», mahnte Uno-Klimachef Stiell. Enttäuschend sei, dass seit der Klimakonferenz von Glasgow im vergangenen Jahr nur 24 Länder angepasste Pläne vorgelegt hätten, obwohl sich alle einig gewesen seien, dass dies nun geschehen müsse.

Pariser Klimaabkommen Treibhausgas CO2-Gesetz
Mit dem Pariser Klimaabkommen hat sich auch die Schweiz verpflichtet, ihre Treibhausgase bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. - Keystone

Laut Weltklimarat müsste der Höhepunkt der weltweiten Treibhausgas-Emissionen für die Einhaltung dieses Ziels noch vor 2025 erreicht werden. Bis 2030 müsste der Ausstoss dieser Gase im Vergleich zu 2019 um 43 Prozent sinken und danach weiter zurückgehen. Der Nettoausstoss von CO2 müsste Anfang der 2050er-Jahre bei Null sein und der Ausstoss der anderen Treibhausgase müsste stark sinken.

Die Klimaerwärmung liegt schon jetzt bei mehr als 1,1 Grad über dem Niveau vor der Industrialisierung (1850-1900). Die Jahres-Durchschnittstemperatur der Welt könnte nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) schon bis 2026 erstmals mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegen. In den Folgejahren kann der Durchschnittswert dann wieder niedriger liegen.

Die 27. Weltklimakonferenz COP27 findet vom 6. bis 18. November im ägyptischen Scharm el-Scheich statt. Dort wird es vor allem um eine grössere Unterstützung der wohlhabenden und für einen Grossteil der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlichen Länder für ärmere Staaten gehen.

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