Paris will eine Heldin im Kampf gegen die Sklaverei mit einer Statue ehren – es wäre die erste Statue für eine schwarze Frau in der französischen Hauptstadt.
Paris
Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, bei der Einweihung des Parks. - AP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Paris will eine Heldin im Kampf gegen die Sklaverei ehren.
  • Die junge Schwarze Solitude war eine Schlüsselfigur im Aufstand gegen Kolonialherrscher.
  • Nun soll für sie eine Statue in der französischen Hauptstadt errichtet werden.

In Paris soll die erste Statue für eine schwarze Frau erreichtet. Bürgermeisterin Anne Hidalgo weihte am Samstag einen Park ein, der nach der jungen Schwarzen Solitude benannt wurde und in dem die Statue errichtet werden soll. Solitude hatte Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Kampf gegen die Sklaverei auf der Karibikinsel Guadeloupe mit dem Leben bezahlt.

Hidalgo sprach auf Twitter von einem «starken Symbol». Die Initiative solle dafür sorgen, dass Solitudes «Kampf nie in Vergessenheit gerät.»

Sklaverei 1794 abgeschafft

Die Sklaverei wurde 1794 in Frankreich abgeschafft, unter Napoleon wurden 1802 jedoch Truppen nach Guadeloupe entsandt, um die Sklaverei auf der Karibikinsel wieder einzuführen. Solitude war eine der Schlüsselfiguren des Aufstands gegen die französischen Kolonialherrscher, dem sich zahlreiche ehemalige Sklavinnen anschlossen.

Solitude wurde verhaftet und am 29. November 1802 im Alter von 30 Jahren hingerichtet. Einen Tag vor ihrer Hinrichtung hatte sie noch ein Kind zur Welt gebracht. Solitude war die Tochter einer Sklavin und eines weissen französischen Seemanns, der ihre Mutter einigen Berichten zufolge vergewaltigte.

«Kampf mit dem Leben bezahlt»

«Solitude ist die erste schwarze Frau, die für ihr Sein und ihr Handeln an einem öffentlichen Ort in Paris geehrt wird», sagte Vize-Bürgermeister Jacques Martial. «Sie hat ihren Kampf mit dem Leben bezahlt.»

Die Proteste in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung hatten auch in Frankreich die Debatte um die Kolonialvergangenheit des Landes wieder neu entfacht. Auf der Karibikinsel Martinique wurde im Juli eine Statue von Napoleons Frau, Kaiserin Joséphine, bei Protesten vom Sockel gestossen.

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