Nach dem Massenansturm von Migranten auf die in Marokko liegende spanische Exklave Melilla ist die Zahl der Todesopfer auf 23 gestiegen.
Grenzanlage zwischen Melilla und Marokko
Grenzanlage zwischen Melilla und Marokko - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Massenansturm auf den Grenzzaun in Melilla sind fünf weitere Migranten gestorben.
  • Am Freitagmorgen versuchten Flüchtlinge, von Marokko nach Spanien zu gelangen.
  • 23 von ihnen starben bei dem Versuch, in der spanischen Exklave die Grenze zu überqueren.

Fünf weitere Menschen seien ihren bei der versuchten Überwindung des meterhohen Grenzzaunes erlittenen Verletzungen erlegen, verlautete am Samstagabend aus Behördenkreisen in der marokkanischen Provinz Nador. Zuvor hatte die Opferzahl bei 18 gelegen.

18 verletzte Migranten und ein verletzter Polizist lagen den Angaben zufolge am Samstagabend noch in Krankenhäusern.

Rund 2000 Migranten hatten am Freitagmorgen versucht, über die Grenze zwischen Marokko und der spanischen Exklave zu gelangen. Mehr als 500 Menschen gelang es, nach dem Durchschneiden eines Zaunes in den Grenzkontrollbereich zu gelangen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach von einem «gewalttätigen und organisierten Angriff» auf die Grenze und machte «Menschenschmuggler-Mafias» verantwortlich.

Nicht erstes Mal

Die Grenzzäune um Melilla sind mit Stacheldraht, Videokameras und Wachplattformen ausgestattet. Spanische Medien veröffentlichten Bilder von Migranten, die erschöpft auf dem Gehweg lagen, einige mit blutenden Händen und zerrissener Kleidung.

Die in Marokko gelegenen spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sind regelmässig Ziel von Menschen, die sich ein besseres Leben in Europa erhoffen. In den vergangenen Jahren haben tausende Migranten versucht, die zwölf Kilometer lange Grenze nach Melilla oder die acht Kilometer lange Grenze nach Ceuta durch das Überklettern von Zäunen, schwimmend oder in Autos versteckt zu überwinden.

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