Die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla sind nun wieder für marokkanische Arbeiter geöffnet.
Melilla
Marokkanische Arbeitskräfte protestieren am Grenzposten Fnideq - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spanien hat die Exklaven Ceuta und Melilla für marokkanische Arbeiter geöffnet.
  • Jedoch gilt dies nur für Personen mit einer festen Anstellung.
  • Die spanische Verwaltung will so die «Schattenwirtschaft» bekämpfen.

Spanien hat am Dienstag seine Exklaven Ceuta und Melilla im Norden Marokkos für marokkanische Arbeitskräfte geöffnet.

Der Zugang zu den beiden Gebieten werde jedoch vorerst auf die Marokkaner beschränkt sein, die sich in «regulären» Verhältnissen befänden. Dies erklärten die spanischen Behörden vor Ort.

Das betreffe nur 230 Menschen, vor allem Hausangestellte. Hinzu kommen zwischen 30 und 40 marokkanische Arbeitskräfte, deren Situation noch nicht als regulär anerkannt ist. Sie könnten aber mit einem Visum nach Ceuta hereingelassen werden.

Regierung will «geordnete Öffnung»

Das Ziel der derzeitigen Massnahmen sei eine «allmähliche und geordnete Öffnung», erläuterte eine Sprecherin der Präfektur von Ceuta. Mit der «Schattenwirtschaft» müsse Schluss sein.

Dutzende Frauen protestierten am Dienstagmorgen am Grenzposten Fnideq gegen die Entscheidung Madrids. Sie winkten mit ihrer Arbeitserlaubnis und riefen «Nein zum Visum», wie AFP-Journalisten berichteten.

Betroffene finden Schliessung «ungerecht»

Im März 2020, vor der Corona-Pandemie, hatten fast 4400 Marokkaner Zugang zu den Enklaven. Die Visa von zahlreichen Grenzgängern sind inzwischen verfallen. Die Betroffenen müssen sich bei den spanischen Konsulaten um neue Visa bemühen. Ihre Gewerkschaft sprach von einer «Ungerechtigkeit» und kritisierte das «Schweigen der marokkanischen Regierung».

Die Grenzen zu Ceuta und Melilla waren vor zwei Wochen für Inhaber von Pässen und Visa aus Schengen-Ländern geöffnet worden.

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