Lamine Zeine empfindet die Ecowas-Sanktionen als «ungerecht». Er hofft aber auf wirtschaftliche Solidarität mit der westafrikanischen Gemeinschaft.
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Lamine Zeine (aussen links), hier im Jahr 2008 im US-amerikanischen Washington. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen die Übergangsregierung im Niger wurden Sanktionen von Ecowas verhängt.
  • Lamine Zeine, Ministerpräsident, betonte, dass das Land diese bewältigen könne.
  • Auch hat er Interesse an einer vornehmlich wirtschaftlichen Solidarität mit Ecowas.

Nigers neuer Ministerpräsident Lamine Zeine hat die gegen die Militärjunta verhängten Sanktionen als «ungerechte Herausforderung» bezeichnet. Das Land werde diese allerdings bewältigen. Das sagte der von der Junta vor einer Woche eingesetzte Zeine in einem Interview der Deutschen Welle am Montag.

Gleichzeitig betonte Zeine das Interesse des Nigers an einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas.

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Gläubige nehmen am Freitagsgebet in einer Moschee in Niamey, an einem Koranvortrag für die Junta teil. - keystone

Am 26. Juli hatten im Niger Militärs gegen den Präsidenten Mohamed Bazoum geputscht und ihn für entmachtet erklärt. Sie setzten die Verfassung aus und ernannten eine eigene Übergangsregierung.

Niger signalisiert Bereitschaft für Ecowas-Verhandlungen

Kurz darauf verhängte die Ecowas Sanktionen gegen die neue Militärjunta und forderte die sofortige Rückkehr zur verfassungsmässigen Ordnung. Sie aktivierte zudem eine Bereitschaftstruppe für eine mögliche Militärintervention im Niger. Am Sonntag signalisierte die Junta ihre Bereitschaft für Verhandlungen mit der Ecowas.

Auch Zeine zeigte sich bezüglich möglicher Verhandlungen mit der Ecowas und dem Nachbarland Nigeria zuversichtlich. «Wir haben ein grosses Interesse daran, diese wichtige und historische Beziehung zu bewahren.» So der Ministerpräsident Zeine, der den ursprünglichen Hintergrund der Eowas als Wirtschaftsgruppe zur Steigerung des Wohlstands in Westafrika betonte.

Wenn «anstelle dieser wirtschaftlichen Solidarität das politische und militärische Prinzip in den Vordergrund» trete «können wir das nur bedauern». So äusserte sich Zeine bezüglich der gewünschten Beziehung.

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