Nigers gestürzter Präsident Mohamed Bazoum muss sich laut den neuen Machthabern vor Gericht verantworten – die Junta will ihn wegen Hochverrats anklagen.
Mohamed Bazoum
Mohamed Bazoum wird von Putschisten im Niger festgehalten. (Archivbild) - Stephane De Sakutin/AFP POOL/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neu regierende Junta im Niger will den gestürzten Präsidenten Bazoum anklagen.
  • Auch weitere seiner «Komplizen» müssten sich vor Gericht verantworten.
  • Präsident Bazoum wird von den Putschisten seit fast drei Wochen festgehalten.

Nigers neue Machthaber wollen den gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum wegen Hochverrats anklagen. Das teilte ein Sprecher der seit einem Putsch regierenden Junta in der Nacht zum Montag im nationalen Rundfunk mit. Gemeinsam mit Bazoum müssten sich auch weitere seiner «Komplizen» vor Gericht verantworten.

Am Sonntag hatte sich die Junta im Niger noch offen für Verhandlungen mit der westafrikanischen Staatengruppe Ecowas gezeigt. Ecowas hatte von den neuen Machthabern wenige Tage nach dem Putsch die Freilassung des festgesetzten Präsidenten gefordert.

Präsident Bazoum von Putschisten festgehalten

Vor fast drei Wochen hatten Militärs den Präsidenten für entmachtet erklärt, anschliessend die Verfassung ausgesetzt und eine eigene Übergangsregierung ernannt. Präsident Bazoum wird seither von den Putschisten festgehalten.

Der Niger war bis zu dem Putsch einer der letzten demokratischen Partner der USA und europäischer Staaten in der Sahelzone. Es ist ein Land mit rund 26 Millionen Einwohnern und einer der ärmsten Bevölkerungen der Welt. Der Putsch hat die Region in eine politische Krise gestürzt.

Bei einem Sondergipfel am Donnerstag hatte die Ecowas beschlossen, eine militärische Bereitschaftstruppe zu aktivieren. Dies, um die verfassungsmässige Ordnung nach dem Staatsstreich im Niger wiederherzustellen.

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