Nicola Beer ist die Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl 2019. Auf dem Parteitag in Berlin wurde die 49-Jährige mit 86 Prozent gewählt.
Nicola Beer
Nicola Beer mahnt Merkel zu einem klugen Kompromiss in der wirtschaftspolitischen Frage. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicola Beer wird den Europawahlkampf der FDP anführen.
  • 86 Prozent wählten die 49-Jährige zur Spitzenkandidatin.

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer zieht als Spitzenkandidatin für ihre Partei in den Europawahlkampf. Die Delegierten beim Europaparteitag gaben ihr heute Sonntag in Berlin 85,98 Prozent der Stimmen.

Bei 662 Stimmberechtigten gab es 67 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen. Die Wahl zum EU-Parlament ist am 26. Mai. Beers Vorgänger, Alexander Graf Lambsdorff, hatte beim Parteitag vor den Europawahlen 2014 ebenfalls gut 86 Prozent der Stimmen bekommen.

Europa soll wieder leuchten

«Wir wollen Europa so verändern, dass es wieder leuchtet», sagte Beer in ihrer Rede zur Vorstellung des Leitantrags für das Parteiprogramm. Die 49-Jährige griff in ihrer Rede vom Freihandel bis zur Sprachenförderung und mehr Schüleraustausch viele Forderungen aus dem Entwurf für das Europawahlprogramm auf, das heute Sonntag ebenfalls beschlossen werden sollte.

In ihrer kurzen Bewerbungsrede wurde die Juristin persönlich: «Ich bin mehr das mittelalte Kaliber, dafür aber schlacht- und aufbauerfahren.» Für ihre Kandidatur gebe es sechs Gründe, sagte Beer, und zählte die Namen ihrer Kinder und der Kinder auf, die ihr Mann mit in die Ehe gebracht hatte.

Beer wies erneut Vorwürfe der Nähe zum rechtsnationalen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zurück. «Ich habe keinerlei Sympathien für Herrn Orban, ich habe keinerlei Sympathie für seine Ideen einer illiberalen Demokratie, ganz im Gegenteil», betonte sie.

Beer war in die Defensive geraten, nachdem der «Spiegel» in der vergangenen Woche über enge private Bindungen in das Umfeld Orbans berichtete. Eine Europaabgeordnete warf Beer zudem versuchte Einflussnahme im Sinne der ungarischen Regierung vor, was sie bestreitet.

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