Nato-Chef kündigt neue Militärstrategie an

Das Wichtigste in Kürze
- Stoltenberg erwartet höhere Verteidigungsausgaben von Deutschland.
«Unsere Militärexperten haben diese Woche eine neue Militärstrategie für das Bündnis beschlossen», sagte Stoltenberg der «Welt am Sonntag» laut Vorabmeldung vom Samstag. Die Allianz reagiere damit auf ein «neues Sicherheitsumfeld» und neue Herausforderungen im Osten und Süden. Stoltenberg führte auch die «nukleare Bedrohung» durch Russland als Grund für die Neuausrichtung an.
«Es geht darum, auch künftig voll verteidigungsbereit zu sein und Stabilität herstellen zu können. Das erfordert teilweise neue militärische Konzepte», erklärte der Nato-Chef. Er begrüsste ausdrücklich die geplante Steigerung der Verteidigungsausgaben in Deutschland in diesem Jahr. Er erwarte, dass «Deutschland seine Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren weiter erhöhen wird». Das habe Berlin zugesagt.
Die Nato feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Allerdings erlebt das Bündnis in den vergangenen Jahren einige Turbulenzen, nicht zuletzt aufgrund der massiven Kritik und Alleingänge von US-Präsident Donald Trump.
Deutschland steht bündnisintern unter Druck, seine Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen. 2014 hatten die Mitgliedsstaaten vereinbart, die Ausgaben binnen eines Jahrzehnts «Richtung zwei Prozent» ihres jeweiligen Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu steigern. Deutschland strebt nun eine Steigerung auf 1,5 Prozent bis 2024 an.