Die türkischen Behörden haben einen seit drei Jahren inhaftierten Wissenschaftler der US-Raumfahrtbehörde Nasa auf freien Fuss gesetzt.
Die US-Botschaft in Ankara
Die US-Botschaft in Ankara - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Bürger wurde wegen Verbindung zur Gülen-Bewegung verurteilt.

Serkan Gölge wurde am Donnerstag vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, wie die Sprecherin des Aussenministeriums in Washington, Morgan Ortagus, mitteilte. Gölge hat sowohl die türkische als auch die US-Staatsbürgerschaft.

Die US-Ministeriumssprecherin begrüsste die Freilassung Gölges und forderte die türkische Regierung auf, «so rasch wie möglich» dessen rasche Heimreise in die USA zu ermöglichen. Gölge war nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei vom Juli 2016 während einer Reise in sein Herkunftsland festgenommen worden.

Der Nasa-Wissenschaftler wurde dann 2018 wegen Mitgliedschaft in der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Der türkische Staatschef Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft dem in den USA lebenden Gülen vor, hinter dem Putschversuch zu stecken.

Gölge ist einer von mehreren Justizfällen, die das Verhältnis zwischen Washington und Ankara belasten. Dazu gehört auch die Inhaftierung und der Prozess gegen einen türkischen Mitarbeiter des US-Konsulats in Istanbul. Metin Topuz wird ebenfalls vorgeworfen, in Verbindung zur Gülen-Bewegung gestanden zu haben. Wegen ähnlicher Vorwürfe befindet sich zudem der US-Konsulatsmitarbeiter Mete Cantürk unter Hausarrest.

Der folgenreichste Fall für die Beziehungen mit Washington war aber bisher die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson. Nach massivem Druck der US-Regierung wurde er im Oktober nach zweijähriger Untersuchungshaft freigelassen.

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