Nach einer Krise mit Massenprotesten ist in Ecuador die Regierung umgebildet worden.
ecuador
Ecuadors Staatschef Guillermo Lasso. - Ecuadorian Presidency/AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 18-tägige Massenproteste kosteten das Land eine Milliarde Dollar.

Staatschef Guillermo Lasso nahm am Dienstag (Ortszeit) in Quito den Rücktritt von vier Kabinettsmitgliedern an. Einen Grund für den Rücktritt von Wirtschaftsminister Simón Cueva, der Gesundheitsministerin, des Ministers für Verkehr und öffentliche Arbeiten sowie des Ministers für höhere Bildung nannte das Präsidialamt nicht.

Zum neuen Wirtschaftsminister wurde der Geschäftsmann und Gouverneur der östlichen Provinz Guayas, Pablo Arosemena, ernannt. Er werde sich um «den wirtschaftlichen Wiederaufschwung des ganzen Landes» kümmern, mit dem insbesondere die Lebensqualität der armen Bevölkerung verbessert werden solle, hiess es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums.

Ecuador war im vergangenen Monat durch 18 Tage andauernde gewaltsame Massenproteste erschüttert worden, die von indigenen Gruppen angeführt wurden. Sechs Menschen starben, mehr als 600 weitere wurden verletzt. Die Regierung ging schliesslich auf mehrere Forderungen der Demonstranten ein, darunter eine Senkung der Spritpreise und Finanzhilfen für die Ärmsten im Land in Höhe von umgerechnet 678 Millionen Euro jährlich.

Ecuadors Zentralbank bilanzierte am Dienstag, die Proteste hätten das Land mindestens eine Milliarde Dollar (968 Millionen Euro) gekostet. Unter anderem wurden Ölbohranlagen und Pipelines während der Proteste lahmgelegt. Staatschef Lasso erklärte dazu, es gebe «nichts Absurderes als auf der einen Seite mehr Ressourcen für gerechte soziale Versorgung zu fordern und auf der anderen Seite die Einkommensquelle zur Finanzierung dieser Forderungen anzugreifen».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

EZBRegierungDollarEuro