Im September 2020 protestierte Natallia Hersche gegen Lukaschenko. In Belarus kam sie darum 17 Monate in Haft. Nun ist sie zurück in der Schweiz.
Natallia Hersche prix courage
Natallia Hersche (Mitte) mit ihrem Bruder und der Schweizer Botschafterin in Belarus, Christine Honegger. Sie erhielt nun den Prix Courage. - SDA - Twitter/Ignazio Cassis
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hersche protestierte im September 2020 gegen das Lukaschenko-Regime.
  • Darauf wurde Hersche «in einem unfairen Schauprozess» zu einer Haftstrafe verurteilt.
  • Nun wurde Natallia Hersche aus der Haft entlassen und landete am Freitag in Zürich-Kloten

17 Monatee war Natallia Hersche in Belarus i Haft. Am vergangenen Freitag ist sie am Flughafen Zürich angekommen. Die schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin war nach einer Protest-Demonstration gegen Machthaber Alexander Lukaschenko verhaftet worden.

SCHWEIZ NATALLIA HERSCHE FREILASSUNG
Natallia Hersche wurde von Johannes Matyassy, dem stellvertretenden Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), am Flughafen Zürich empfangen. - keystone

Hersche landete am Freitag gegen 17.30 Uhr in Zürich-Kloten. Sie wurde von Matyassy empfangen, dem stellvertretenden Staatssekretär im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und Direktor der konsularischen Direktion.

Swiss-Belarusian hersche
Natallia Hersche bei ihrer Ankunft am Flughafen Zürich. - keystone

Hersches Freilassung aus dem Gefängnis hatte am Freitagvormittag bereits Bundespräsident und Aussenminister Ignazio Cassis über Twitter bekannt gegeben. Sie sei von ihrem Bruder und der neuen Schweizer Botschafterin in belarussischen Hauptstadt Minsk, Christine Honegger Zolotukhin, empfangen worden.

Haft in Belarus nach Protestes gegen Langzeit-Machthaber Lukaschenko

Hersche hatte am 19. September 2020 in Minsk an einer Protestkundgebung gegen das Regime des Langzeit-Machthabers Alexander Lukaschenko teilgenommen und war verhaftet worden. Nach den manipulierten Wahlen vom August 2020 sind immer wieder Tausende auf die Strasse gegangen. Die Sicherheitskräfte haben brutal durchgegriffen, mehrere Menschen starben durch Misshandlung und Folter.

Alexander Lukaschenko
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Foto: Nikolay Petrov/BelTA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach Angaben von Schweizer Menschenrechtsorganisationen wurde Hersche «in einem unfairen Schauprozess» im Dezember 2020 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die Dauer der Strafe betrug zwei Jahre und sechs Monate.

Die Menschenrechtsorganisation Libereco hatte nach der Festnahme Hersches eine Petition mit 9500 Unterschriften beim EDA eingereicht. Cassis wurde damals aufgefordert, sich direkt beim belarussischen Präsidenten Lukaschenko um die Freilassung zu bemühen.

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