Moskaus umstrittener Ex-Bürgermeister Juri Michailowitsch Luschkow ist tot. Seine Amtszeit war geprägt von Korruptionsvorwürfen und Modernisierungsschüben.
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Moskaus ehemaliger Bürgermeister, Juri Michailowitsch Luschkow, ist tot. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Moskaus umstrittener Ex-Bürgermeister Juri Michailowitsch Luschkow ist gestorben.
  • Seine Amtszeit war geprägt von Modernisierungsschüben und Korruptionsvorwürfen.
  • Luschkow starb während einer Herzoperation in Deutschland.
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Er starb nach Angaben seines Nachfolgers Sergej Sobjanin vom Dienstag im Alter von 83 Jahren. Wie der russische Fernsehsender Rossija 24 berichtete, starb er während einer Herzoperation in Deutschland. Juri Michailowitsch Luschkow regierte die russische Hauptstadt von 1992 bis 2010. Sein Modernisierungskurs für Moskau wurde von scharfer Kritik begleitet, zudem war seine Amtszeit von massiven Korruptionsvorwürfen überschattet.

Moderne Metropole nach Sowjetzeit

Luschkow wurde im Jahr 1992 vom damaligen russischen Staatschef Boris Jelzin zum Bürgermeister Moskaus ernannt. Er machte aus der grauen post-sowjetischen Stadt eine moderne Metropole. Dafür setzte er massiv auf den Luxussektor und liess historische Gebäude zerstören.

Kritiker bezichtigten Juri Michailowitsch Luschkow und seine Frau Elena Baturina der Korruption. Baturina wurde im Moskauer Immobilien- und Bausektor reich. Laut dem Magazin «Forbes» ist mit einem Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar die reichste Frau Russlands.

Von Putin abgesetzt

Im Jahr 2010 wurde Luschkow von Präsident Wladimir Putin abgesetzt. Verärgert verliess der Nationalist und streng orthodoxe Christ die Kreml-Partei Geeintes Russland.

Juri michailowitsch luschkow
Russlands Präsident Wladimir Putin setzte Juri Michailowitsch Luschkow ab. - POOL/AFP

Trotz der Vorwürfe würdigte Moskaus Bürgermeister Sobjanin seinen Vorgänger als «energischen und fröhlichen Mann». Dieser habe Moskau während der schwierigen Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion regiert. Er habe auch «viel für die Stadt und die Moskauer getan».

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