Zwischen dem 13. und 15. Mai 1911 waren in der nordmexikanischen Stadt Torreón 303 Chinesen von Rebellen im Revolutionskrieg umgebracht worden.
Mexiko entschuldigt sich für Massaker an Chinesen von 1911
HANDOUT - 17.05.2021, Mexiko, Mexiko-Stadt: Auf diesem vom mexikanischen Präsidentenamt zur Verfügung gestellten Bild klatscht Andres Manuel Lopez Obrador (r), Präsident von Mexiko, während einer Zeremonie mit dem chinesischen Botschafter in Mexiko, Zhu Qingqiao. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Zeremonie entschuldigte sich Mexikos Präsident bei China für das Massaker.
  • Im Mai 1911 wurden innerhalb von drei Tagen 303 Chinesen von Rebellen im Krieg umgebracht.

Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hat sich im Namen des Staates für ein Massaker an Chinesen vor 110 Jahren entschuldigt. Zwischen dem 13. und 15. Mai 1911 waren in der nordmexikanischen Stadt Torreón 303 Chinesen von Rebellen im Revolutionskrieg umgebracht worden. Mexiko müsse nicht nur seine Verantwortung und Schuld anerkennen, sondern sich auch gegenüber der Volksrepublik China und dessen Bevölkerung verpflichten, nie wieder Rassismus, Diskriminierung und Fremdenhass zuzulassen, sagte López Obrador am Montag bei einer gemeinsamen Zeremonie mit dem chinesischen Botschafter in Mexiko, Zhu Qingqiao, in Torreón.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts waren Tausende Chinesen nach Mexiko gegangen. Viele arbeiteten am Bau des Eisenbahnnetzes, andere auch in der Landwirtschaft, im Bergbau, als Händler oder in Wäschereien. Ihnen schlug Hass, Gewalt und Diskriminierung entgegen, sodass viele in den folgenden Jahrzehnten Mexiko wieder verliessen. Die chinesische Bevölkerung schrumpfte nach Zahlen der mexikanischen Regierung zwischen 1930 und 1940 von 15'960 Menschen auf nur noch 4800. Über das Massaker in Torreón wurde in den vergangenen 110 Jahren in Mexiko grösstenteils geschwiegen.

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