Zum einjährigen Todestag des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi verlangen verschiedene Menschenrechtsorganisationen Gerechtigkeit.
Saudi-Arabien Jamal Khashoggi
Jamal Khashoggi (†57) wurde in Istanbul von einem saudi-arabischen Killer-Kommando ermordet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr wurde der Journalist Jamal Khashoggi in Istanbul ermordet.
  • Internationale Menschenrechtsgruppen erheben Vorwürfe gegen die Regierung Saudi-Arabiens.
  • Sie fordern Gerechtigkeit für den ermordeten Kolumnisten.

Internationale Menschenrechtsgruppen haben Gerechtigkeit für den vor einem Jahr ermordeten saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi gefordert. In einer Erklärung zum ersten Jahrestag des Verbrechens warf Human Rigths Watch (HRW) Saudi-Arabiens Regierung am Mittwoch vor, bis heute keine echte Verantwortung für die Ermordung des «Washington Post»-Kolumnisten im Istanbuler Konsulat des Königreichs übernommen zu haben.

Der Kronprinz Mohammed bin Salman hatte zwar kürzlich in einem Interview als Staatsführer Saudi-Arabiens «volle Verantwortung» für die Tat übernommen. Jedoch hat er erneut jede Kenntnis von dem Plan bestritten, der am 2. Oktober 2018 zur Tötung Khashoggis führte.

Wenn es ihm ernst sei, sollte der Kronprinz alles offenlegen, was er über die Planung und die Ausführung des Mordes wisse, forderte nun die HRW-Vertreterin Sarah Leah Whitson.

Amnesty International warnte, bin Salmans Äusserungen würden eine reine PR-Massnahme bleiben, wenn ihnen nicht konkrete Schritte folgten. Diese müssten «sofortigen und uneingeschränkten Zugang» für unabhängige Beobachter nach Saudi-Arabien sowie zum laufenden Prozess umfassen. So die Forderungen der Amnesty-Vertreterin Lynn Maalouf. In Saudi-Arabien stehen seit Januar elf Verdächtige wegen des Mords vor Gericht, doch ist der Prozess nicht öffentlich.

Auch das International Press Institute forderte in einem Brief an König Salman eine unabhängige Untersuchung unter UN-Führung. Weiter wurde ein transparenter Prozess gegen die Verantwortlichen gefordert.

Die Europäische Union mahnte ihrerseits, noch immer seien viele Fragen zu dem Mord unbeantwortet. Sie erneuerte ihre Forderung nach «einer glaubwürdigen und transparenten Untersuchung», damit alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.

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