Barcelona bereitet sich auf neue Ausschreitungen vor

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Spanien,

Die katalanische Hauptstadt Barcelona macht sich nach den gewaltsamen Protesten von Unabhängigkeitsbefürwortern mit mindestens 180 Verletzten auf neue Ausschreitungen gefasst.

Spuren der Verwüstung in der Innenstadt von Barcelona
Spuren der Verwüstung in der Innenstadt von Barcelona - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Radikale Unabhängigkeitsbefürworter kündigen neue Demonstrationen an.

Arran, eine Bewegung junger und radikaler Befürworter der Unabhängigkeit Kataloniens, rief zu einer neuen Demonstration «gegen Unterdrückung» am Samstagnachmittag auf. «Das kann nicht so weitergehen, das hat Barcelona nicht verdient», sagte die linke Bürgermeisterin Ada Colau und verurteilte «jegliche Arten von Gewalt».

Allein in Barcelona wurden nach Angaben der Rettungskräfte bei den Ausschreitungen am Freitag und in der Nacht auf Samstag 152 Menschen verletzt. Spanische Behörden bezifferten die Verletztenzahl seit Beginn der Proteste am Montag auf 500 Menschen in der gesamten Region. Das spanische Innenministerium meldete 83 vorläufige Festnahmen in der Nacht auf Samstag. In den vergangenen Tagen waren bereits 128 Demonstranten festgenommen worden.

AFP-Reportern zufolge ähnelte die Hauptstadt Kataloniens einem Schlachtfeld. Nachdem eine halbe Million Menschen friedlich protestiert hatten, war die Situation am Freitagabend in Barcelona eskaliert. Radikale Demonstranten, die Barrikaden errichtet hatten, warfen Steine und Metallgegenstände auf Polizisten. Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen. Dutzende Pflastersteine wurden aus den Gehwegen gerissen.

Flüge wurden gestrichen, Läden und beliebte Touristenattraktionen Barcelonas blieben geschlossen und Demonstranten blockierten Hauptverkehrsrouten. Die Polizei appellierte in einer auf Englisch verfassten Mitteilung im Online-Dienst Twitter, die Innenstadt zu meiden.

In den vergangenen fünf Tagen waren in der gesamten Region Menschen auf die Strassen gegangen, nachdem Spaniens Oberster Gerichtshof am Montag Haftstrafen von bis zu 13 Jahren gegen prominente katalanische Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft wegen «Aufruhrs» verhängt hatte.

Es ging dabei um ihre Rolle bei dem umstrittenen Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens im Jahr 2017, das eine Erklärung der Regionalregierung zur Loslösung von Spanien sowie anschliessend die Absetzung der Regierung und die Zwangsverwaltung durch Madrid zur Folge hatte.

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