Mit dem Marshallplan für ganz Europa möchte der CSU-Politiker Markus Söder die Wirtschaft nach der Krise wieder ankurbeln.
Markus Söder
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. (Archivbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Markus Söder (CSU) möchte einen Marshallplan für ganz Europa.
  • Der Plan soll die europäische Wirtschaft nach der Krise wieder ankurbeln.
  • Söder stellt sich jedoch nach wie vor gegen die sogenannten Eurobonds.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einen «Marshallplan für ganz Europa» gefordert. Er will damit nach einer Überwindung der Corona-Krise die Wirtschaft wieder in Gang bringen.

«Wir müssen die Wirtschaft gemeinsam in allen europäischen Ländern wiederaufbauen», sagte Söder dem «Handelsblatt». Gemeinsame europäische Anleihen, sogenannte Eurobonds, lehnte er aber erneut ab.

Markus Söder: «Wir können uns nicht abkoppeln»

«Natürlich braucht es europäische Solidarität», betonte der Ministerpräsident. Diese sei auch im deutschen Interesse, denn «wir können uns nicht abkoppeln». Es werde darum gehen, ob Europa ökonomisch seinen Platz in der Welt behaupten könne.

«Corona-Bonds im Sinne einer europäischen Schuldenvergemeinschaftung kann es nicht geben», sagte Markus Söder aber weiter. Stattdessen sollten bestehende Hilfsinstrumente wie der Euro-Rettungsfonds ESM genutzt werden, «um schnell und kraftvoll zu helfen». Anders als in der Finanzkrise solle dabei diesmal auf strikte Reformauflagen für betroffene Länder verzichtet werden.

Norbert Röttgen warnt davor EU in Gefahr zu bringen

Der CDU-Aussenpolitiker Norbert Röttgen warnte allerdings davor, die EU als Ganzes durch einen Grundsatzstreit über Eurobonds in Gefahr zu bringen. «Ein umstrittenes Instrument zum Glaubwürdigkeitstest für die EU zu machen, wie es Italien derzeit tut? Das ist kein kluges politisches Verhalten», mahnte er einerseits.

Doch das «kategorische Nein aus anderen europäischen Ländern ist auch nicht förderlich für den europäischen Zusammenhalt.» Das sagte Röttgen weiter ebenfalls dem «Handelsblatt».

Statt einem «Absolutismus» in dieser Frage drängte Röttgen auf «eine vernünftige, Diskussion über europäische Solidarität in und nach der Krise». Befürworter von Eurobonds argumentieren, dass finanzschwache Staaten durch solche gemeinschaftlichen Anleihen günstigere Kredite erhalten könnten.

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