«Auch wir haben Limits», betonte Italiens Regierungschef Mario Draghi am Dienstag bei seinem Besuch in der Türkei.
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Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italien sei bei der Aufnahme von Migranten am Limit angekommen.
  • Dies sagte Regierungschef Mario Draghi bei einem Türkei-Besucht am Dienstag.
  • Man müsse verstehen, dass ein Land nicht unbegrenzt offen sein könne.

Italiens Regierungschef Mario Draghi sieht die Grenze bei der Aufnahme von Migranten in seinem Land als erreicht an. «Auch wir haben Limits, und jetzt sind wir da angekommen.» Dies sagte der 74-Jährige am Dienstag bei seinem Türkei-Besuch in Ankara. Man müsse auch verstehen, dass ein Land nicht unbegrenzt offen sein könne.

Der frühere Chef der Europäischen Zentralbank betonte, der Umgang mit Migranten müsse menschlich, angemessen und effektiv sein. Italien versuche, Migranten in seinen Gewässern zu retten.

Nach Angaben des italienischen Innenministeriums erreichten in diesem Jahr Stand Dienstag fast 29'400 Bootsmigranten die Küsten Italiens. Im selben Vorjahreszeitraum waren es etwas mehr als 21'700. Die Zahlen stiegen seit dem Frühjahr deutlich an.

Die Türkei hat sich in einem 2016 in einem EU-Abkommen bereit erklärt, gegen unerlaubte Migration in die EU vorzugehen. Sie wollen illegal auf die Ägäis-Inseln gelangte Migranten zurücknehmen. In der Türkei hat sich die Stimmung gegen die rund 3,7 syrischen Geflüchteten zuletzt verschlechtert. Erdogan hatte etwa angekündigt, eine Million Syrer nach Nordsyrien umsiedeln zu wollen.

Mario Draghi reiste am Dienstag mit einer Delegation mehrerer Minister in die Türkei. Dort will er verschiedene Abkommen zu Verteidigung und Handel unterzeichnen. Es war nach 2012 das dritte Treffen dieser Art. Die Türkei sei ein «Freund und Partner», erklärte Draghi.

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