Klimabewegung will Wahlbeteiligung mit Zeitung erhöhen

Keystone-SDA
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Bern,

Mit einem Klimablatt, das Ende Monat kostenlos an alle Schweizer Haushalte versendet werden soll, will die Klimastreikbewegung Wählende an die Urne bringen.

Wahlbeteiligung
Die jüngste Schweizer Wahlstudie Selects habe zuletzt erneut eine tiefe Wahlbeteiligung bei den 18- bis 24-Jährigen festgestellt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klimastreikbewegung plant, ein kostenloses Klimablatt in den Haushalten zu verteilen.
  • Es soll faktenbasierte Informationen zur Klimathematik enthalten.

Ein Klimablatt soll Ende September in alle Haushalte der Schweiz versendet werden – kostenlos. Wählende sollen so auf vier Seiten im grossen Zeitungsformat faktenbasierte Informationen zur Klimathematik erhalten. Die Finanzierung der rund 3,8 Millionen Exemplare ist aber noch nicht gesichert.

Ziel sei es, mit dieser Aktion die Wahlbeteiligung auf über 50 Prozent zu erhöhen. Das erklärt der 19-jährige Mitinitiant Philippe Kramer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Fokus liege auf den Menschen, die ansonsten nicht wählen würden. Es sei die letzte Chance, ein Parlament zu wählen, das die Klimathematik ernst nehme. Die Zeitungsredaktion gebe aber keine Wahlempfehlung ab. Sie publiziere lediglich ein überparteiliches Umweltrating von mehreren NGOs, das die acht grossen Parteien nach ihrer Umweltfreundlichkeit einstuft.

Finanzierung noch ungewiss

Die Finanzierung des Blattes sei noch nicht gesichert, sagte Kramer. Man sei deshalb mit verschiedenen Stiftungen im Gespräch, die das Geld vorschiessen würden. In der Klimazeitung soll dann mittels eines Spendenaufrufs das Geld im Nachhinein wieder eingenommen werden.

netto null magazin
Bereits jetzt erschien ein Editorial von «netto.null», dem Magazin der Klimastreikbewegung. Dieses soll die Klimastreikbewegung besser verständlich machen. - Screenshot/www.nettonull.org

Bisher haben die Zeitungsmacher rund 52'000 Franken gesammelt. Damit können laut Kramer etwa 500'000 Exemplare gedruckt werden. Etwa 400'000 Franken fehlen noch, um die 3,8 Millionen Exemplare zu drucken. Falls nicht der gesamte Betrag zusammenkomme, werde man sich überlegen, wie die Zeitungen an die Haushalte verteilt werden sollen.

«Aktion wird auch für Kritik sorgen»

Man sei sich bewusst, dass die Aktion auch für Kritik sorgen werde, da Ressourcen verbraucht werden. Leider sei die heutige Welt noch nicht klimaneutral konzipiert. Deshalb sei es nötig, «CO2 in die Hand zu nehmen, um langfristig CO2 einzusparen», so Kramer. Geplant sei, dass umweltfreundlichste Papier für den Druck zu nutzen und via Klimakompensation einen Beitrag für die Umwelt zu leisten.

klimastreik forderungen
Seit mehr als einem halben Jahr gehen in der Schweiz Menschen auf die Strasse und fordern das Ergreifen von Massnahmen in der Klimapolitik. - Keystone

Nebst der Verteilaktion Ende September in den Briefkästen soll das Klimablatt zwischen dem 20. und 24. September und an der Klimademonstration vom 28. September auf der Strasse verteilt werden.

Im Juni hatte bereits die SVP ein Extrablatt zum Thema Klima mit über 3 Millionen Exemplaren drucken lassen. Allerdings mit einer anderen Interpretation des Themas.

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